Gemäss Armeechef Thomas Süssli wird derzeit der Einsatz ehemaliger Durchdiener geprüft.
Thomas Süssli Armee Coronavirus
Thomas Süssli, Chef der Armee spricht an einer Medienkonferenz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee rechnet mit einer Verlängerung des Einsatzes wegen der Coronavirus-Pandemie.
  • Die Armee bietet im Kampf gegen das Coronavirus weitere Sanitäts-Einheiten auf.

Die Schweizer Armee stellt sich auf eine mögliche Verlängerung des Einsatzes wegen der Coronavirus-Pandemie über den Juni hinaus ein. Sie bildet in den Nicht-Sanitätsrekrutenschulen entsprechendes Personal aus und prüft den Einsatz ehemaliger Durchdiener, wie Armeechef Thomas Süssli in der SRF-Radiosendung «Tagesgespräch» vom Donnerstag sagte.

Der Assistenzdienst der Armee dauert vorerst bis Ende Juni. «Wir machen Planungen und breiten uns vor, lange durchhaltefähig zu bleiben», sagte der 53-jährige Süssli. Es würden darum weitere Armeeangehörige ausgebildet.

Einsatz in Alters- und Pflegeheimen möglich

Auch in den Nicht-Sanitätsrekrutenschulen würden Leute etwa in der Betreuung ausgebildet. Diese könnten dereinst in Alters- und Pflegeheimen zum Einsatz kommen, sagte Süssli, der seit drei Monaten im Amt ist.

Zudem plant die Armee laut Angaben ihres Chefs, ehemalige Durchdiener zurückzuholen. «Wir überlegen uns, ehemalige Durchdiener, die ihren Dienst abgeschlossen haben, aber noch in der Armee eingeteilt sind, wieder aufzubieten», sagte Süssli.

Coronavirus Armee Raynald Droz
Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen VBS, spricht während einer Medienkonferenz über der Coronavirus (COVID-19), am Dienstag, 24. März 2020 in Bern. - Keystone

Bislang wurden in den vergangenen Tagen rund 2000 Armeeangehörige aufgeboten. 19 Kantone hätten um Unterstützung gebeten. Es würden aber noch mehr Kantone dazukommen. Armeeangehörige sind unter anderem in der Grundpflege, bei der Patientenbewachung oder im Transport im Einsatz.

Armee bietet weitere Sanitätskompanien auf

Die Armee bietet im Kampf gegen das Coronavirus weitere Einheiten auf, wie Brigadier Raynald Droz, Stabschef Kommando Operationen beim VBS, am Donnerstag erklärte. Es handelt sich um vier Kompanien des Sanitätsdienstes. Auch alte Durchdiener dieser Truppengattung sollen mithelfen.

Bis am Donnerstag habe die Armee 249 Anfragen erhalten, so Droz. Per 1. April würden nur noch zwischen 10 und 30 Prozent der Mittel der bereits im Einsatz stehenden Kräfte zur Verfügung stehen. Deshalb müsse man weitere Kompanien aufbieten.

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