Im Vergleich hängt die Schweiz im Bereich E-Government hinten dran. Es gibt zum Beispiel noch keine elektronische Identität in der Schweiz.
Ein Mann tippt einem Büro auf einer Tastatur.
Das Parlament möchte Projekte zur Digitalisierung in Bund, Kantonen und Gemeinden vorantreiben. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine EU-Studie zeigt, dass in der Schweiz ein Aufholbedarf im E-Government besteht.
  • Bund, Kantone und Gemeinden setzen sich an eine elektronische Identität.
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Die Schweiz hat grossen Aufholbedarf bei der Digitalisierung der Verwaltung, vor allem beim elektronischen Versand von Dokumenten. Dies zeigt eine Studie der Europäischen Kommission zu E-Government in 34 Ländern.

Die Europäische Kommission untersuchte während zwei Jahren die Fortschritte in der Digitalisierung der Verwaltung der Länder in acht Bereichen. Dazu gehören Nutzerfreundlichkeit, Transparenz, grenzüberschreitende Mobilität für die Bevölkerung und Unternehmen sowie Basisdienste.

Zwar konnte die Schweiz ihr E-Government-Angebot in den meisten dieser Bereiche verbessern, wie das Informationssteuerungsorgan des Bundes (ISB) am Donnerstag mitteilte. Doch bei den sogenannten Basisdiensten liegt die Schweiz im Vergleich zu anderen Staaten weit zurück.

Elektronische ID fehlt

Das Problem sei, dass die staatliche digitale Post, also der elektronische Versand von Informationen und Dokumenten zwischen Staat und Bevölkerung oder Unternehmen, in der Schweiz noch zu wenig etabliert sei. Ausserdem existiere noch keine staatlich anerkannte elektronische Identität. Nur wenige Behörden böten den Service an, Formulare mit den bereits vorliegenden Daten auszufüllen.

Bund, Kantone und Gemeinden seien dabei, im Rahmen der aktuellen E-Government-Strategie zur Zeit den rechtlichen Rahmen für die Einführung einer elektronischen Identität auszuarbeiten, hiess es weiter. Andere wichtige Basisdienste wie die Plattform für den sicheren Datenaustausch sedex, sei bereits aufgebaut worden.

Bereits der E-Government-Monitor 2018 des deutschen Forschungsinstituts fortiss war Anfang des Monats zum Schluss gekommen, dass in der Schweiz der Anteil Nutzerinnen und Nutzer von E-Government-Angeboten von 58 Prozent im Jahr 2012 auf 55 Prozent im Jahr 2018 gesunken war. Vor allem die digitale Kommunikation mit Behörden oder Terminvereinbarungen werde eher selten online abgewickelt.

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