Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit – das sind die Hauptaufgaben des Badmeisters. In der Schweiz gibt es immer weniger Qualifizierte von ihnen. Warum?
Freibad Zürich
Ein Mann kühlt sich am Letten in Zürich durch einen Sprung in die Limmat ab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell herrscht in der Schweiz ein Mangel an qualifizierten Badmeistern.
  • Die tätigen Badmeister sind vor allem Quereinsteiger.
  • Abhilfe könnte eine mögliche Grundausbildung schaffen.

In Deutschland fehlt es aktuell an rund 2500 ausgebildeten Badmeistern. Deswegen werden unter anderem die Öffnungszeiten der Bäder geändert. Zum Teil stellen sie den Betrieb vorübergehend ein.

Auch in der Schweiz könnte das Problem zukünftig den Feierabend im Kühlen verderben.

Eine Grundausbildung soll Nachwuchs rekrutieren

Denn auch in der Schweiz mangelt es an Aufsichtspersonen am Beckenrand, warnt Sibylle Rykart, Vize-Präsidentin des Schweizerischen Badmeister-Verbandes (SBV). «Seit ungefähr fünf Jahren haben wir auch in der Schweiz einen Badmeister-Mangel.»

Und diejenigen, die sich für den Beruf entscheiden, seien hauptsächlich Quereinsteiger.

Freibad Weyermannshaus
Das Freibad Weyermannshaus in Bern. - Keystone

Denn: «Im Gegensatz zu Deutschland, gibt es in der Schweiz noch keine Grundausbildung zum Badmeister.» Deswegen äussere sich der Mangel besonders durch fehlendes qualifiziertes Personal. Das solle sich aber ändern. «Wir sind dran, das geht aber mindestens noch fünf oder sechs Jahre», so Rykart.

«Eine Zeiterscheinung»

Glücklicherweise ist der Badmeister-Mangel noch nicht derart fatal, wie in Deutschland. Geschlossene Freibäder sind Rykart bisher nicht bekannt. «Allenfalls musste die Eröffnung eines Freibads um eine Woche verschoben werden.»

Doch warum gibt es überhaupt einen Mangel? «Eine Zeiterscheinung», mutmasst Rykart. Und: «Es gibt ein grosses Konfrontationspotenzial. Man hat es mit Menschen zu tun – das ist nicht immer angenehm.»

Wetter Freibad Bern
Heisses Wetter, stahlblauer Himmel: In der Hauptstadt sonnen sich Bernerinnen und Berner im Freibad. - Keystone

Auch die freien Tage spielten eine Rolle: «Die meisten Menschen bevorzugen es von Montag bis Freitag zu arbeiten. Am Wochenende hat man gerne frei.» Der Aspekt der Arbeitszeiten (Frühschicht und Spätschicht) komme da noch dazu.

Und wie sieht es mit dem Lohn aus? Für Rykart ist klar: «Menschen, die ihre Aus- und Weiterbildungen gemacht haben, haben gute Löhne.»

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