Im Rahmen des Automatischen Informationsaustausches tauschte die Schweiz am Sonntag erstmals Daten mit anderen Ländern aus.
Finanzen
Eine Frau füllt ihre Steuererklärung aus. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz tauschte am Sonntag Steuerinformationen mit anderen Ländern aus.
  • Ab November können die Kantone die Daten dann mit den eigenen Vergleichen.

Wie die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) heute Montag mitteilte, tauschte die Schweiz am Sonntag im Rahmen des Automatischen Informationsaustausches (AIA) erstmals Daten mit anderen Ländern aus. Die ESTV sortiert nun die Angaben und verteilt sie auf die einzelnen Kantone.

Die 26 kantonalen Steuerverwaltungen werden die Daten im November erhalten. ESTV-Sprecher Joel Weibel bestätigte heute Montag entsprechende Informationen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Wieviele Daten aus wievielen Ländern die Schweiz am Wochenende erhalten hat, will der Bund Ende Woche bekanntgeben.

Verhinderung grenzüberschreitender Steuerhinterziehung

Ziel von AIA ist die Verhinderung der grenzüberschreitenden Steuerhinterziehung. Dieses Jahr machen grundsätzlich 38 Länder mit, nächstes Jahr werden es 41 weitere Länder sein. Ausgetauscht werden Konto- und Finanzinformationen sowie Name, Anschrift, Geburtsdatum und Steueridentifikationsnummer, wie aus einem Merkblatt des Kantons Bern hervorgeht.

Die einzelnen Kantone werden ab November kontrollieren, ob die Steuerpflichtigen die ausländischen Konten in den Steuererklärungen angegeben haben. Falls dem nicht so ist, kann ein Nachsteuer- und Steuerstrafverfahren eingeleitet werden.

Viele Selbstanzeigen

Bis Ende September bestand die Möglichkeit für eine straflose Selbstanzeige. Wieviele Steuerpflichtige quasi in letzter Minute noch zu diesem Mittel griffen, ist noch nicht bekannt.

Der nahende Automatische Informationsaustausch zeigte aber schon 2017 Wirkung, als schweizweit mehr Steuersünder denn je nichtdeklarierte Vermögenswerte meldeten. Allein im Kanton Bern machten letztes Jahr 4550 Steuerpflichtige davon Gebrauch, fast vier Mal mehr als 2016.

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