Der 1. Oktober ist Steuerstichtag in der Schweiz. Die Selbstanzeigen betragen mehr als 10'000.
Steuerspezialist Markus Stoll
Dass dies nicht umgekehrt möglich ist, stört einige Bernerinnen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 10'000 Schweizer und Ausländer mit Schweizer Wohnsitz stellten Selbstanzeige.
  • So wenden sie teure Bussen wegen Steuerhinterziehung ab.
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Mit einer Flut von Selbstanzeigen haben mehr als 10'000 betuchte Schweizer sowie Deutsche und andere Ausländer mit Wohnsitz in der Schweiz saftige Bussen wegen Steuerhinterziehung abgewendet. Das geht aus einer Umfrage der Zeitung «Blick» hervor, die sie heute Freitag veröffentlichte.

Stichtag ist der 1. Oktober. Dann können die Schweizer Finanzämter bei der Steuerverwaltung erstmals Informationen über ausländische Vermögen abrufen. Die Daten stammen aus der EU und anderen Ländern, mit denen die Schweiz einen automatischen Informationsaustausch vereinbart hat.

Nach Angaben des «Blick» sind in diesem Jahr allein in fünf der 26 Kantone fast 1,7 Milliarden Franken nicht deklarierte Vermögen offengelegt worden. In den sieben Jahren vorher waren es nach einer Umfrage der «NZZ am Sonntag» fast 32 Milliarden Franken gewesen. Seit 2010 galt in der Schweiz eine Amnestie für Steuersünder, solange sie ihre Reichtümer melden, bevor die Steuerdaten aus dem Ausland vorliegen. Das ist ab Montag dem 1. Oktober der Fall. Sie müssen die Steuern samt Zinsen für zehn Jahre nachzahlen, entgehen aber einer zusätzlichen hohen Busse.

Vor allem wurden Vermögen in Deutschland, Italien und Portugal deklariert, meldeten die Ämter laut «Blick». Das dürften auf Grenzgänger und Staatsbürger der Länder zurückgehen, die ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. Sie müssen etwa Immobilien angeben. Die Steuern darauf sind zwar im jeweiligen Land fällig. Die Höhe des Gesamtvermögens hat aber Einfluss auf den Steuersatz in der Schweiz.

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