Bei zwei Flugzeugabstürzen am Piz Segnas GR und am Lopper bei Hergiswil NW kamen insgesamt 24 Menschen ums Leben.
Ein JU-25 stürzte in Graubünden ab,
Ein JU-25 stürzte in Graubünden ab, - Kapo Graubünden
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag starben bei zwei Flugzeugabstürzen insgesamt 24 Menschen.
  • Die Gründe für die Abstürze sind noch nicht bekannt.

Des erste August-Wochenende 2018 geht als schwarzes Kapitel in die Schweizer Zivilluftfahrt ein: 24 Menschen kamen bei zwei Flugzeugabstürzen am Piz Segnas GR und am Lopper bei Hergiswil NW ums Leben.

20 Todesopfer forderte am Samstagnachmittag der Absturz einer Ju-52 am Piz Segnas. Das Oldtimerflugzeug der Ju-Air befand sich auf dem Rückflug von einer zweitägigen Flugreise nach Locarno-Magadino in die Deutschschweiz. Unter den Opfern waren acht Paare und vier Einzelpersonen. 17 der Opfer stammten aus der Schweiz, darunter drei Besatzungsmitglieder, drei Todesopfer waren aus Niederösterreich. Vier Menschen starben am Samstagvormittag im Gebiet Renggpass oberhalb von Hergiswil NW. Dabei handelte es sich um eine Familie aus der Region mit zwei minderjährigen Kindern. In beiden Fällen wurden die Flugzeuge von erfahrenen Piloten gesteuert.

Gründe unbekannt

Für beide Ereignisse gibt es noch keine Erkenntnisse über die Gründe, die zu den Katastrophen führten. Im Fall der bei Flims abgestürzten Oldtimer-Maschine «Tante Ju» kann laut ersten Beobachtungen vor Ort aber davon ausgegangen werden, dass das Flugzeug senkrecht und mit relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Boden aufschlug, wie Daniel Knecht von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Sonntagnachmittag vor den Medien in Flims erklärte.

Ein Helikopter transportiert Loeschwasser um den Brandherd nach einem Kleinflugzeugabsturz am Lopper in Hergiswil im Kanton Nidwalden zu löschen.
Ein Helikopter transportiert Loeschwasser um den Brandherd nach einem Kleinflugzeugabsturz am Lopper in Hergiswil im Kanton Nidwalden zu löschen. - Keystone

In Hergiswil verunglückte ein Kleinflugzeug vom Typ Socata TB-10 der Motorfluggruppe Pilatus, das kurz zuvor auf dem Flugplatz von Kägiswil bei Sarnen OW gestartet war. Es stürzte in schwer zugänglichem Gelände ab, worauf das umliegende Gelände Feuer fing. Bevor die Rettungskräfte sich an den Ort begeben konnten, musste ein Löschhelikopter zuerst den Brand löschen.

Schwerstes Unglück seit 20 Jahren

In beiden Fällen hat die Bundesanwaltschaft die Federführung bei den Untersuchungen übernommen. Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades an beiden Absturzstellen dürfte die Ursachenforschung komplex werden und erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Im Fall der Ju-52 kommt erschwerend hinzu, dass sie über keine absturzresistenten Aufzeichnungsgeräte an Bord verfügt. Das Flugzeug-Unglück vom Samstag oberhalb Flims ist eines der schwersten in der Schweiz seit 20 Jahren. Ende November 2001 waren bei einem Absturz eines Crossair Jumbolinos bei Bassersdorf ZH 24 Menschen gestorben, neun Personen überlebten damals.

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