In Bellinzona kam es zu einem Skandal: Ein 13-jähriges Mädchen musste einen Schulaufsatz über ihre Brüste schreiben. Der Lehrer wurde nun frühpensioniert.
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Ein 13-jähriges Mädchen aus dem Tessin musste einen Schulaufsatz über ihre Brüste schreiben. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Lehrer aus Bellizona wurde frühpensioniert.
  • Der Grund: Er liess ein Mädchen einen Aufsatz über ihre Brüste schreiben.
  • Der Lehrer hat gegen die Entlassung rekurriert.

«Hausaufgaben: Beschreibe meine Brüste», schrieb ein 13-jähriges Mädchen im Tessin in ihr Tagebuch. Eine Notiz mit weitreichenden Konsequenzen.

Denn: Diese Hausaufgaben gab ihr ein 60-jähriger Lehrer einer Schule in Bellizona laut «Tio.ch» auf. Dem Mädchen war es unangenehm, die Eltern zeigten sich schockiert und beschwerten sich beim kantonalen Bildungsdepartement.

Bellizona Aufsatz
Schüler gehen in das Schulgebäude. (symbolbild) - Keystone

Die Eltern nannten den Vorfall einen «sexuellen Übergriff», Das Bildungsdepartement reagierte und schickten den Bio-Lehrer in die Frühpension. Der Lehrer wiederum sieht das Problem nicht.

Der 60-Jährige rekurrierte beim Verwaltungsgericht. «Nichts ungewöhnliches» sei der Schulaufsatz, so der Lehrer. Es sei Gang und Gäbe, dass die Schüler in einem Schulaufsatz ihre körperlichen Eigenschaften beschreiben würden.

Frühpension wegen Schulaufsatz unverhältnismässig?

«Der Kontext war eine Genetikstunde. Es war nicht die erste Klasse, der ich diese Aufgabe zugewiesen habe, ich sehe nichts Seltsames daran», zitiert «Tio.ch» den Lehrer. Die Angelegenheit sei ein «Missverständnis».

Der Anwalt des Lehrers verweist zudem darauf, dass die Regierung kurz zuvor den Lehrer für seine 35 Dienstjahre beglückwünscht wurde. Die Entlassung sei nicht verhältnismässig.

Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Im Tessin werden pro Jahr ein bis zwei Lehrpersonen entlassen.

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