Schon wieder! Schweizer Familie darf nicht in die USA einreisen
Einer Schweizer Familie wird nach einem Costa-Rica-Trip die Wiedereinreise in die USA verweigert – ohne Begründung.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Familie aus Schwyz ist auf zehn-monatigem Roadtrip durch Nord- und Zentralamerika.
- Die USA verweigern ihnen nach 88 Tagen Aufenthalt die Wiedereinreise trotz gültigem Visum.
- Das Wohnmobil befindet sich in Florida – Freunde fahren es 2500 km nach Toronto zurück.
Am letzten Wochenende wurde publik, dass einer Schweizerin die Einreise in die USA verweigert wurde. Das EDA hatte bei der US-Botschaft Bedenken angemeldet, Nau.ch berichtete.
Nun hat es wieder Schweizer getroffen. Wie der «Blick» schreibt, wurde einer vierköpfigen Familie nach einem Aufenthalt in Costa Rica die Wiedereinreise in die USA verwehrt.
Eine zehnmonatige Reise durch Nord- und Mittelamerika
Die Familie K.* aus dem Kanton Schwyz hatte grosse Pläne.
Lorena*, Mirko* und ihre beiden Töchter (8 und 12 Jahre alt) wollten während zehn Monaten Nord- und Zentralamerika bereisen. Der Vater ist Heilpädagoge, die Mutter Betriebsökonomin. Die Kinder werden unterwegs privat unterrichtet.
Begonnen hatte die Reise im September 2024 in Kanada. Nach einem Monat kauften sie in Toronto einen Wohnwagen für rund 50’000 Franken. Sie machten sich auf den Weg Richtung Süden – durch die USA bis nach Florida.
Insgesamt 88 Tage verbrachte die Familie in den Staaten. Dann reiste sie für drei Wochen nach Costa Rica. Der Plan: Danach zurück in die USA, wo der Wohnwagen in Fort Lauderdale auf sie wartete.
Doch dazu kam es nicht.
«Die Einreise wurde uns ohne Angabe von Gründen verwehrt», erzählt Mirko K.* der Zeitung.
Das Touristenvisum erlaubt grundsätzlich, nach einem kurzen Aufenthalt im Ausland erneut für bis zu 90 Tage einzureisen. Eigentlich reicht dazu bereits ein einziger Tag im Ausland.
Doch die US-Grenzbeamten blieben hart.
Die Familie versuchte, Hilfe zu finden – vergeblich. «Wir haben uns bei der Schweizer Botschaft in Costa Rica gemeldet. Dazu bei der Schweizer Botschaft in den USA und der amerikanischen Botschaft in Bern. Helfen konnte uns aber niemand», so der Vater weiter.
Keine Stelle fühlt sich zuständig
Die Antwort war überall dieselbe: Man fühle sich nicht zuständig – oder man verwies an eine andere Stelle. «Die einzige Lösung, die uns präsentiert wurde, war: Zurück in die Schweiz und ein neues Visum beantragen», sagt K.
Doch das wäre teuer geworden – und hätte zwei Monate Wartezeit bedeutet.

Schliesslich organisierte die Familie ihre Rückreise nach Kanada auf eigene Faust. Die Einreise dort verlief problemlos. Freunde aus Florida fuhren den Wohnwagen quer durch die USA – rund 2500 Kilometer bis nach Toronto.
In Kanada setzt Familie K. ihre Reise nun fort. Die USA bleiben vorerst ausgeschlossen.
Vater Mirko K. ist grosser USA-Fan, hat bereits 48 der 50 Bundesstaaten bereist. «Unter Donald Trump werden die letzten zwei Staaten wohl nicht dazukommen», sagt er enttäuscht dem «Blick».
Gute Tipps: App und Nachfrage bei der Botschaft
Noch sind Fälle wie jener der Schweizerin oder von Familie K. die Ausnahme. Trotzdem wird USA-Reisenden beim Gedanken an die Einreise in die Staaten zunehmend mulmig.
Nau.ch hatte bei Reisebüros nach den besten Tipps zur Einreise in die USA gefragt. Empfohlen wurde die Mobile Passport Control App (MPC), welche die Formalitäten massiv beschleunigt. Zudem ist es ratsam, sich bei der US-Botschaft frühzeitig über die Einreisebestimmungen zu informieren.
Gute Vorbereitung hilft – garantiert aber nicht in jedem Fall die Einreise, wie der Fall von Familie K. zeigt.
*Namen von der Redaktion geändert