Schneehasen in den Alpen im Hitzestress

Das Wichtigste in Kürze
- Durch die kleiner werdenden Schneeflächen in den Alpen zerstückelt der Lebensraum für die Schneehasen.
- Forscher schätzen, dass ihre Population bis Ende Jahrhundert um einen Drittel zurückgehen könnte.
- Ein Rückgang der Population würde auch den Uhu, den Fuchs und den Steinadler beeinflussen.
Die Schneehasen in den Alpen leiden unter dem Klimawandel. Die Tiere könnten, wenn es ihnen zu warm werde, nur begrenzt in höhere und kühlere Gefilde ausweichen, berichtete die schweizerische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Dort fänden die Schneehasen nicht genügend Nahrung und Unterschlupf, sagte einer der Autoren, Kurt Bollmann.
Durch die Erwärmung und schwindende Schneeflächen werde der Lebensraum zudem zerstückelt, die Populationen könnten sich nicht mehr wie früher mischen und das führe zu genetischer Verarmung. Die Forscher schätzen, dass die Zahl der Schneehasen in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts um ein Drittel schrumpfen könnte, wie sie im Wissenschaftsjournal «Global Change Biology» schreiben.
Möglicher Rückgang gefährdet auch andere Tierarten
Der Schneehasenbestand sei zwar nicht gefährdet, sagte Bollmann. Er schätzt die Population in der Schweiz auf bis zu 23 000. Aber der Hase sei in der Nahrungskette ein wichtiges Beutetier vor allem für den Uhu, den Fuchs und den Steinadler. Ein Schwund habe somit auch Auswirkungen auf andere Arten.