Die heissen Marroni sind schweizweit sehr beliebt, auch wenn die Preise verhältnismässig hoch sind. Für Importeur Strazzini aber nicht zu unrecht.
Marroni-Verarbeitung: Renzo Strazzini, Berner Marroni-Importeur über den Import und den Preis der Marroni. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf die neue Marronisaison hin werden die Preise nicht tiefer.
  • Die schlechte Ernte und ein aufwendiges Ernteverfahren sind schuld dafür.

«Heissi Marroni» – jeder liebt sie während den kalten, düsteren Herbst- und Wintermonaten. Doch die Kastanien haben einen stolzen Preis, dies bereits seit Jahren. Die hohen Preise werden mit der schlechten Ernte begründet, auch dieses Jahr gibt es wieder Warenengpässe. Deshalb werden sich die Preise gemäss Renzo Strazzini, Marroni-Importeur aus Bern, auch heuer nicht nach unten verändern und dies auch zurecht.

Der stolze Preis hat seine Gründe

Bis vor kurzem sah es noch nach einer guten Ernte für dieses Jahr aus. Doch die warmen Temperaturen in den letzten Wochen liessen viele Kastanien vertrocknen. «Durch den starken Sonnenschein in letzter Zeit gingen bedeutend viele Kastanien verloren, was Einfluss auf die importierte Menge haben wird», sagt Strazzini. So werde er wahrscheinlich nicht wie auch schon mit 900 Tonnen Kastanien beliefert werden, sondern nur mit 500 bis 600 Tonnen.

Doch nicht nur die schlechte Ernte hat Einfluss auf den Kastanienpreis, sondern auch das aufwändige Ernteverfahren. «Die Kastanien müssen sofort nach dem Herunterfallen von den Bäumen aufgelesen werden, ansonsten leidet die Qualität darunter», sagt Strazzini. Ausserdem müssen die Einkäufer auch einen gewissen Risikofaktor einrechnen, denn man wisse nie, ob die Ware auch wirklich bis zum Ende hält.

Qualität hat Vorrang

Auf die Frage, ob es denn nicht ein Preislimit gebe, meint Renzo Strazzini: «Irgendwo gibt es bestimmt ein Limit aber ich bin der Meinung, dass man lieber ein wenig mehr für qualitativ gute Marroni in die Tasche greifen sollte, als einen ähnlichen Preis für Abfall zu bezahlen.»

Italien – das Mass aller Dinge

Obschon andere Schweizer Importeure auch aus Frankreich, Portugal oder der Türkei deutlich günstiger einkaufen, setzt Strazzini auf italienische Produzenten. «Die Italiener sind die besten Verarbeiter und beliefern uns innert einem Tag mit der besten Ware, die es auf dem Markt gibt.»

Ganzes Interview mit Renzo Strazzini, Berner Marroni-Importeur. - Nau
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