Gute Nachrichten für Heiratswillige: In der Schweiz wird nur noch jede Dritte, nicht mehr jede zweite Ehe geschieden. Rückläufig ist aber auch die Zahl kirchlicher Trauungen.
Nur noch jedes dritte Paar in der Schweiz lässt sich scheiden.
Nur noch jedes dritte Paar in der Schweiz lässt sich scheiden. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht mehr jede zweite, sondern nur noch jede dritte Ehe wird geschieden.
  • 64 Prozent der Ehen sollen gemäss BfS halten.

Mehr als 20 Jahre lang verharrte die Scheidungsrate in der Schweiz bei rund 50 Prozent. Heisst: Jede zweite Ehe wurde früher oder später geschieden. Nun aber sei diese gesunken, besagen neue Statistiken der Bundesamts für Statistik (BfS).

Die Scheidungsrate liegt demnach jetzt bei 36,1 Prozent, das bedeutet, dass bei rund 64 Prozent aller Paare die Ehe ein Leben lang hält. Der Trend zu mehr Beständigkeit habe bereits 2011 eingesetzt, schreibt die «NZZ am Sonntag». 2017 hätten sich schweizweit noch 14'900 Paare scheiden lassen, fast 13 Prozent weniger als im Vorjahr.

Soziologe Ueli Mäder
Einige Corona-Skeptiker würden in Marco Rima weiterhin etwas Heldenhaftes sehen, sagt Soziologe Ueli Mäder. - Keystone

Laut Soziologe Ueli Mäder habe dies mehrere mögliche Erklärungsgründe. Einerseits könne dies finanzielle Gründe haben. Auch möglich, sei es aber, dass nach einer Periode starker Individualisierung das Pendel nun wieder etwas zurückschlagen würde. Die Ehe sei lange Zeit eine Art gesellschaftliches Korsett gewesen.

Als die sozialen Fesseln dann fielen, hätten viele Freiheit und Unverbindlichkeit gesucht, wodurch auch die Scheidungsrate gestiegen sei. Nun, wo den Menschen alle Optionen offenstünden, sehnten sich die Menschen vielleicht wieder nach mehr Beständigkeit.

Weniger kirchliche Trauungen

Ebenfalls rückläufig ist die Anzahl kirchlicher Trauungen. Eine aktuelle Studie des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) zeigt, dass die Abnahme von kirchlichen Trauungen von 2014 zu 2015 bei den Reformierten 4,8 Prozent, bei den Katholiken sogar 5,9 Prozent betrug.

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