Die Anwohner von Zürichs lautester Strasse dürfen wieder hoffen: Die SVP hat dem Bau des Rosengartentunnels zugestimmt. Die SP kritisiert das Projekt.
Ein lärmiger Albtraum für die Anwohner: Die Rosengartenstrasse.
Ein lärmiger Albtraum für die Anwohner: Die Rosengartenstrasse. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP hat sich für den Bau des Rosengartentunnels ausgesprochen.
  • Zustimmung erhält das Projekt auch von zwei den kantonsrätlichen Kommissionen.
  • Die Linken kritisieren das Milliarden-Projekt scharf.
Ad

Die Rosengartenstrasse bringt Anwohner um ihren Schlaf. Jetzt dürfen sie wieder hoffen, dass irgendwann Ruhe einkehrt. Denn der Bau eines Tunnels hat mit der Zustimmung der SVP den politischen Durchbruch geschafft. Die Partei konnte eine weitere Spur in einem Teil des Tunnels durchsetzen und sagt deshalb Ja zum Projekt. Mit einem Nein wäre der Tunnel bereits im Parlament gescheitert.

1,1 Milliarden Franken kostet das Projekt. Die SP, GLP, Grüne und vermutlich auch die AL lehnen den Tunnel ab. Ergreifen sie das Referendum, hat das Volk das letzte Wort.

«Projekt bringt Anwohnern Mehrverkehr»

«Anstatt den Verkehr um die Stadt herum zu lenken, sollen noch mehr Autos direkt durch sie hindurchfahren», kritisiert die SP in einer Mitteilung den Entscheid. Es sei zu befürchten, dass der neue Strassenabschnitt als leistungsfähige Ausweichroute für den Durchgangsverkehr missbraucht werde. Der Wipkingerplatz würde dadurch zu einer Verkehrsmaschine umgebaut werden. «Das Projekt bringt den Anwohnenden sicher keine Hoffnung, sondern Mehrverkehr, teurere Wohnungen und eine Risenbaustelle», twittert Nationalrätin Min Li Marti.

Die kantonsrätlichen Kommissionen für Planung und Bau (KPB) sowie für Energie, Verkehr und Umwelt (Kevu) haben dem Projekt ebenfalls zugestimmt. «Die unhaltbare Situation des immissionsgeplagten, geteilten Stadtquartiers an der Rosengartenstrasse soll nachhaltig verbessert werden», teilt die Kommission mit. Im Tunnel soll eine Mittelspur zwischen Bucheggplatz und Hirschwiesenstrasse entstehen, die «massgeblich zur Sicherheit beitragen soll», wie es in der Mitteilung heisst.

Der Kantonsrat wird voraussichtlich im Herbst entscheiden, die Volksabstimmung würde im Falle eines Referendums 2019 folgen. Gemäss Planung könnte der Tunnel ca. 2030 gebaut sein, das Tram 2032 fahren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SPSVP