Wegen Autoposern räumen erste Anwohner von Rorschach SG ihr Zuhause. Stadtpräsident Robert Raths pocht auf harte Massnahmen gegen das «leidige Problem».
Stadtpräsident Robert Raths ärgert sich über die Autoposer in Rorschach SG. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Autoposer verursachen in Rorschach SG an den Wochenenden viel Lärm.
  • «Sie belästigen die Leute auf der Strasse», sagt ein genervter Anwohner zu Nau.ch.
  • Jetzt kündigt Stadtpräsident Robert Raths Konsequenzen an.
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In Rorschach SG sorgen Autoposer für Unmut. An den Wochenenden heulen ihre Motoren so laut, dass erste Anwohner jetzt sogar wegziehen. Nau.ch hat sich in der Gemeinde mit knapp 10'000 Einwohnern umgehört.

Egon wohnt an der Hauptstrasse und ärgert sich über die Autoposer. Der Lärm sei «ziemlich lästig und laut». Verständnis für die Poser habe er nicht. Ihre Aktionen würden schliesslich weder der Umwelt noch dem Verkehr etwas bringen.

Anwohner Egon ärgert sich: «Die Autoposer belästigen die Leute auf der Strasse.» - Nau.ch/Nico Leuthold

Der Anwohner erklärt: «Die Autoposer fahren von Kreisel zu Kreisel und drehen ihre Runden. Sie belästigen die Leute auf der Strasse.» Als Massnahme wünsche er sich Tempo 30 und dazu mehr Kontrollen am Wochenende.

«Es muss etwas unternommen werden!»

Auch Franca, die in einem Restaurant direkt an der Hauptstrasse arbeitet, ist genervt. «Es ist wirklich mühsam. Oftmals müssen wir die Türe schliessen, weil es so laut ist. Sie fahren schnell umher und passen bei den Fussgängerstreifen nicht auf.»

Restaurantbesitzerin Franca ärgert sich über Autoposer in Rorschach SG. - Nau.ch/Nico Leuthold

Schlimm sei insbesondere, dass nichts dagegen unternommen werde, führt Franca aus. «Die Leute können nicht einmal richtig draussen sitzen. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Poser sogar auf dem Trottoir fahren – so schnell sind sie unterwegs. Es muss etwas unternommen werden!»

Stadtpräsident kündigt «unpopuläre Massnahmen» an

Das mit den Massnahmen ist allerdings nicht so einfach. Da es sich um eine Kantonsstrasse handle, liege die Hoheit beim Kanton, erklärt Stadtpräsident Robert Raths im Interview (Video oben).

Dennoch will man vonseiten der Stadt nicht tatenlos zusehen. Und schreitet jetzt zur Tat!

«Wenn wir etwas machen wollen, müssen wir unpopuläre Massnahmen ergreifen. Und das werden wir jetzt tun», warnt Raths.

Störst du dich an Autoposern?

Und wie sehen diese Massnahmen konkret aus? Man wolle «Wochenende für Wochenende Autos fotografieren, die negativ auffallen» und mit den Haltern in Kontakt treten. «Im Wiederholungsfall werden wir Anzeige erstatten», droht Raths.

Fehlende Ressourcen bei der Kapo

Bei der Person, welche wegen des Lärms wegzieht, handle es sich aktuell noch um einen Einzelfall. Der Stadtpräsident fügt aber an: «Wenn Steuerzahler wegen des Verkehrs wegziehen, dann würde mich das sicherlich beunruhigen.»

Man habe die Hauptstrasse bereits mit einem «Flüsterbelag» ausgestattet. «Das hat positive Auswirkungen, aber leider nicht für die Poser. Die fahren mit Absicht so laut durch Rorschach. Gegen sie müssen und werden wir vorgehen», bekräftigt Raths.

Die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei sei gut. Allerdings würden die Ressourcen nicht ausreichen, um sich voll und ganz auf die Poser zu konzentrieren. «Das verstehe ich», sagt Stadtpräsident Raths. Dennoch hoffe er, dass man rechtliche Massnahmen erhält, die dem «leidigen Problem in der Stadt Rohrschach entgegenwirken können».

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