Rhein: Chemnitzer will in 25 Tagen von Quelle zur Mündung schwimmen

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Surselva,

Den Rhein von der Quelle bis zur Mündung durchschwimmen. Der Chemnitzer Joseph Hess will das in nur 25 Tagen schaffen. Am Samstag ist er im Tomasee gestartet.

Joseph Hess bei einer Trainingseinheit in der Elbe. Der Chemnitzer startete seinen Schwimm-Marathon von der Quelle bis zur Mündung des Rheins.
Joseph Hess bei einer Trainingseinheit in der Elbe. Der Chemnitzer startete seinen Schwimm-Marathon von der Quelle bis zur Mündung des Rheins. - Sebastian Kahnert/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joseph Hess will den Rhein in nur 25 Tagen von der Quelle bis zur Mündung durchschwimmen.
  • Am Wochenende startete er im teils noch zugefrorenen Tomasee.
  • Um sein Vorhaben wie geplant umzusetzen, muss er täglich acht bis zehn Stunden schwimmen.

Am Tomasee ist Joseph Hess am Wochenende zu einem Schwimm-Marathon von der Quelle bis zur Mündung des Rheins gestartet. Vor ihm liegen mehr als 1200 Kilometer, die er in nur 25 Tagen bewältigen will. Das wäre Rekord.

Acht bis zehn Stunden will der 34-Jährige täglich schwimmen, dabei aber besonders gefährliche Stellen wie den Rheinfall auslassen. Anfang Juli will er die Nordsee bei Rotterdam erreichen.

Mit Schonern und Helm in die reissenden Fluten

Am frühen Samstagmorgen hatte er sich auf den Weg zum 2344 Meter hoch gelegenen Tomasee, der Wiege des Rheins, gemacht. «Oben war es eisig, der See zum Teil gefroren und die Wassertemperatur lag bei etwa vier Grad.» Das sagte Lisa-Marie Bernhardt, die den Extremschwimmer begleitet.

Nach dem Durchschwimmen des Sees folgte dann die erste Etappe im Rhein im Wildwasser. Mit Schonern und Helm schoss der Chemnitzer nach durch die reissenden Fluten bergab – aus Sicherheitsgründen mit den Füssen voran. Am Sonntag ging es gleich in der Früh wieder weiter.

Sorgen bereitete Hess der derzeit geringe Wasserstand des Rheins in den Alpen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ihm sei geraten worden, sich mit zusätzlichen Schonern etwa an den Knien auszurüsten, um sich nicht an Steinen zu verletzen. Begleitet wird er bei der Tour von mehreren Kanuten. Als weitere Gefahren gelten die Strömung, der Schiffsverkehr auf dem Rhein sowie Verunreinigungen des Wassers.

Nachahmer im Rhein nicht erwünscht

Der promovierte Wirtschaftsingenieur ist schon den deutschen Teil der Elbe geschwommen – rund 620 Kilometer in zwölf Tagen. Seine Aktion will er auch für wissenschaftliche Untersuchungen nutzen. So wird das Projekt von Wissenschaftlern und Studenten mehrerer Hochschulen in Leipzig, Chemnitz, Mittweida (Sachsen) und Furtwangen (Baden-Württemberg) begleitet. Hess wird etwa Wasserproben sammeln.

Experten warnen allerdings vor Nachahmern. «Grundsätzlich gilt: Das Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich und in bestimmten Bereichen ausdrücklich verboten.» Das erklärte Ralf Ponath von der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

«Die Strömung des Flusses, Unterströmungen und der durch die Schifffahrt erzeugte Sog sind selbst am Ufer ein unkalkulierbares Risiko.» Hess hat den Angaben zufolge für seine Tour eine Genehmigung unter strikten Auflagen erhalten.

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