Rekord an vorübergehend Vertriebenen in der Schweiz
Im Jahr 2024 verzeichnete die Schweiz eine Rekordzahl an Binnenvertriebenen aufgrund von Naturkatastrophen. Insgesamt waren es 1100 Personen.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es mehr vorübergehend Vertriebene als je zuvor.
- Etwa 1100 Personen mussten wegen Naturkatastrophen aus ihrem Wohnort evakuiert werden.
- Diese Zahl ist fast so hoch wie die Gesamtzahl der letzten zehn Jahre.
In der von der Beobachtungsstelle für Binnenvertriebene kommunizierten Auswertung von 2024 kommt auch die Schweiz verhältnismässig prominent vor.
Wegen Naturkatastrophen gab es letztes Jahr hierzulande so viele «Vertriebene» und Evakuierte wie noch nie zuvor.
Insgesamt 1100 Personen mussten gemäss der Beobachtungsstelle IDMC innerhalb der Schweiz zumindest vorübergehend und unfreiwillig einen anderen Wohnort suchen.
Wallis, Tessin und Bodenseeregion besonders betroffen
Dies sei die mit Abstand höchste Zahl, die je in der Schweiz gemessen worden sei. Und fast so hoch wie die Gesamtzahl der letzten zehn Jahre.
Konkret nennt die in Genf ansässige Beobachtungsstelle Gebiete im Wallis und Tessin. Sowie die Umgebung um den Bodensee, wo Personen wegen Überschwemmungen und Erdrutschen hätten evakuiert werden müssen.
Der Hauptgrund für die Katastrophen sei die Kombination von starken Regenfällen und einer raschen Schneeschmelze in Hochalpen vom Juni gewesen. Das berichtet die IDMC.
Schweizer Zahlen im internationalen Vergleich marginal
Trotz der prominenten Erwähnung im Bericht sind die Zahlen aus der Schweiz im internationalen Vergleich nur marginal.
So wurden allein in den USA wegen Naturkatastrophen über 11 Millionen Personen vertrieben. Das ist ein Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008.
Weltweit lag die Zahl der Binnenvertriebenen Ende des Jahres bei ebenfalls rekordhohen 83,4 Millionen Personen: rund zehn Prozent mehr als Ende 2023.
Fast 90 Prozent dieser Menschen flohen vor Gewalt und Kämpfen. 65,8 Millionen neue vorübergehende und damit grösstenteils in der obigen Zahl nicht mehr enthaltene Vertreibungen zählte die IDMC. Zwei Drittel davon durch Naturkatastrophen.