Reichster Kanton: Muss Zug bald noch mehr Geld abgeben?
An der Nationalen Föderalismuskonferenz in Zug wird über den Finanzausgleich diskutiert. Sollen die reichen Kantone wie Zug noch mehr Geld abgeben?

Das Wichtigste in Kürze
- Über den Nationalen Finanzausgleich helfen die reicheren Kantone den ärmeren.
- Aktuell werden wieder Stimmen laut, reiche Kantone wie Zug sollten noch mehr Geld geben.
- Doch Zug sieht die anderen Kantone in der Pflicht, mehr aus ihrem Potenzial zu machen.
Volle Kassen auf der einen, leere auf der anderen Seite: Der Nationale Finanzausgleich soll dafür sorgen, dass die Schere zwischen armen und reichen Kantonen nicht zu stark auseinandergeht.
Die reichen Kantone könnten einem Bericht des SRF zufolge bald noch stärker in die Verantwortung genommen werden. An der Nationalen Föderalismuskonferenz in Zug waren vergangene Woche entsprechende Stimmen zu hören.
«Die reichen Kantone leisten sich Sachen, an die wir nicht denken können», sagt der Volkswirtschaftsdirektor von Uri, Urban Camenzind.
«Früher oder später müssen wir uns mit der Ressourcenverteilung beschäftigen», ergänzt die Neuenburger Regierungsrätin Florence Nater.
Zug gibt 3350 Franken pro Einwohner in den Finanzausgleich
Aktuell zahlt Zug als reichster Kanton der Schweiz 3350 Franken pro Einwohner in den Finanzausgleich ein. Auch Schwyz, Nidwalden, Basel und Genf zählen zu den grösseren Einzahlern.
Am anderen Ende steht der Kanton Jura als ärmster Kanton. Er erhält pro Kopf mehr als 2000 Franken aus dem Nationalen Finanzausgleich.
Im Jura dreht man also weiter jeden Franken zweimal um. Und Zug kann sich Geschenke an seine Bürger leisten, von denen andere nur träumen.
Sollte Zug also noch mehr Geld abgeben als bisher? Die Zuger Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut hält davon nichts.

«Es gibt Kantone, die haben sogar die besseren Voraussetzungen als wir», sagt sie dem SRF. «Von denen erwarte ich, dass sie mehr herausholen aus ihrer Attraktivität und so weniger Mittel benötigen aus dem Finanzausgleich.»








