Inmitten der Affäre um Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz gerät der Verwaltungsrat wegen Vergütungen ins Kreuzfeuer: Das Gremium soll sich vergangen Jahr nämlich 40 Prozent mehr Lohn zugesprochen haben.
Raiffeisenbank
Seit dem Abgang von Pierin Vincenz herrscht bei der Raiffeisenbank Chaos. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Raiffeisen kommt nach der Vincenz-Affäre nicht zur Ruhe.
  • Nun wird bekannt, dass sich der Verwaltungsrat 2017 eine Lohnerhöhung von rund 40 Prozent verordnet hat.
  • VR-Präsident ad interim, Pascal Gantenbein, erklärt die Beweggründe in einem Interview.

Seit Wochen sitzt Pierin Vincenz, Ex-Chef der Raiffeisenbank, wegen Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung in Untersuchungshaft (Nau berichtete). Bei der drittgrössten Bank der Schweiz hat sich darum seither einiges getan. Unter anderem trat Ende März der bisherige Raiffeisen-Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm zurück – für ihn übernahm interimistisch Pascal Gantenbein.

Und dieser wurde am Montagabend in einem Beitrag des Wirtschaftsmagazins «Eco» ein erstes Mal ins Kreuzfeuer genommen. Der Grund: Der Verwaltungsrat der Raiffeisen hat sich mitten im grossen Sturm 2017 eine Gehaltserhöhung um rund 40 Prozent verordnet; diese Lohnerhöhung dürfte den 1,8 Millionen Raiffeisen-Genossenschaftlern schwer zu vermitteln sein, heisst es in dem Beitrag.

Pascal Gantenbein, der bereits 2017 Mitglied des Gremiums war, erklärt im Interview mit Wirtschaftsjournalist Reto Lipp, dass die Bank in den letzten Jahren sehr erfolgreich unterwegs war und begründet den Vergütungs-Anstieg von 1,7 Mio. auf 2,4 Mio. Schweizer Franken, unter anderem auch mit der Erweiterung des Verwaltungsrats.

Der VR-Präsidenten ad interim nennt ebenso den gestiegenen Aufwand («über 100 prozentiger Anstieg von Sitzungen») als Mitgrund und erklärt, dass die Honorare mit anderen Unternehmen in der Branche vergleichbar seien. Dennoch sagt er in Bezug auf die Zukunft, dass eine Überprüfung der Salärpolitik, sicher ein Thema sein müsse.

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