Purdue Pharma steht zurzeit in grosser Kritik. Nun wurde klar, dass der US-Konzern wohl ein Vermögen in der Schweiz versteckte.
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Der US-Pharmakonzern Purdue Pharma soll ein Vermögen in der Schweiz versteckt haben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Purdue ist in den USA wegen der Opioid-Krise in Kritik geraten.
  • Die Besitzer des Konzerns sollen über Schweizer Konten Geld gewaschen haben.
  • Um welche Schweizer Bank es sich handelt, ist noch nicht bekannt.

Der US-Konzern Purdue Pharma ist aufgrund der Opioid-Krise in Kritik geraten. Nun wird bekannt: Die Besitzer des Konzerns sollen Schweizer Bankkonten benutzt haben, um Millionen-Überweisungen vom Unternehmen in die eigene Tasche zu verschleiern. Dies schrieb der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York vergangenen Freitag in Gerichtsunterlagen.

Vom Pharmakonzern lag zunächst keine Stellungnahme vor. Um welche Schweizer Bank es sich handelt, war ebenso nicht bekannt.

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Purdue Pharma verkauft Opioid-haltige Medikamente. - Keystone

Der Strafverfolger beziffert die Summe der Transaktionen in den Unterlagen auf mindestens eine Milliarde Dollar. Er verlangt von einem New Yorker Gericht Vorladungen von Firmen, Banken und Beratern des Unternehmens sowie der Besitzerfamilie Sackler.

Die Überweisungen schliessen gemäss den Unterlagen unter anderem Millionen-Gelder ein. Diese wurden von einer Purdue-Muttergesellschaft zum ehemaligen Verwaltungsratsmitglied Mortimer Sackler verschoben. Dieser habe dann erhebliche Beträge an Briefkastenfirmen weitergeleitet.

Bundesstaaten lehnen Vergleich mit Purdue Pharma ab

Die Gerichtseingabe folgte auf eine Entscheidung mehrerer US-Bundesstaaten: Sie lehnten einen bis zu zwölf Milliarden schweren Vergleich zur Beilegung von Klagen wegen Opioid-Schmerzmitteln ab.

Sie halten das Angebot für eine Wiedergutmachung für nicht gut genug in Anbetracht der vermuteten Rolle. Diese haben das Unternehmen und die Familie in der US-Opioid-Krise mit verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln gespielt.

Als Teil des Vergleichs will Purdue Pharma Insidern zufolge Gläubigerschutz beantragen. Mehrere US-Bundesstaaten behaupten, dass die Sacklers seit 2007 mehr als vier Milliarden Dollar von Purdue abgezogen. Und auch einen Grossteil davon offshore verlagert haben, um künftige Ansprüche zu vermeiden.

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US-Bürger demonstrieren wegen der Opioid-Krise. (Archivbild) - Keystone

Purdue sieht sich mit mehr als 2000 Klagen von Städten, Bezirken und Staaten konfrontiert. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Opioid-Krise in den USA befeuert zu haben.

In den USA sind nach Behördenangaben zwischen 1999 und 2017 fast 400'000 Menschen an den Folgen von Opioid-Missbrauch gestorben.

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