Auf Initiative eines Psychiaters kam es mehrfach zum Sex mit einer Patientin – einem Missbrauchs-Opfer. Der Arzt wurde verurteilt.
Das Bezirksgericht Aarau hat den Psychiater verurteilt.
Das Bezirksgericht Aarau hat den Psychiater verurteilt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Psychiater hatte im Kanton Aargau Sex mit einer Patientin.
  • Die Geschädigte erstattete daraufhin Anzeige gegen den Mediziner.

Eine Frau wurde als Kind mehrfach sexuell missbraucht. Als die damals 40-Jährige im Jahr 2007 Hilfe sucht, wird sie erneut zum Opfer. Während der Therapie in einer Aargauer Klinik kam es zu zunehmendem physischen Kontakt mit dem Psychiater.

Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, ging es dabei erst zum Händchenhalten, gefolgt von Küssen und dem Griff unter den BH. Laut den Gerichtsakten kam es schliesslich 2013 zum Sex auf Initiative des Therapeuten – dies mehrfach.

Auf Massnahmen verzichtet

Als die Betroffene 2016 versucht, den Kantonsarzt Martin Roth zu informieren, hat dieser bereits Kenntnis über die Vorfälle. Der Arzt hatte sich bei Roth selbst angezeigt. Auf Grund eines in Auftrag gegebenen Gutachtens verzichtet Roth jedoch auf Massnahmen.

Die Geschädigte erstattete daraufhin Anzeige gegen den Psychiater. Das Bezirksgericht Aarau verurteilte ihn wegen mehrfacher Ausnützung einer Notlage. Neben einer Geldstrafe sowie einer Zahlung an das Opfer, darf der Mann zwei Jahre lang keine Frau behandeln.

Für das Opfer ist dies jedoch nur ein Teilerfolg: «Das Urteil war wichtig für mich. Weil ich mich zum ersten Mal in meinem Leben erfolgreich gegen einen Täter wehren konnte», sagt sie. Jedoch bleibt es für sich unverständlich, wie der Verurteilte in naher Zukunft wieder Frauen therapieren kann.

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