Letzten Sommer haben zwei Männer mehrfach auf einen 41-Jährigen eingeschlagen. Das Opfer verstarb. Heute beginnt in Basel der Prozess gegen die Schläger.
Prügelattacke Basel
Der Schläger von Basel (29) muss vorerst nicht in den Knast. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letzten Sommer kam es in Basel zu einer tödlichen Prügelattacke.
  • Die beiden Schläger stehen heute Dienstag vor dem Strafgericht Basel-Stadt.
  • Das Urteil dürfte am Donnerstag bekannt gegeben werden.

Vor dem Strafgericht Basel-Stadt hat heute Dienstag der Prozess gegen einen 29-Jährigen und einen 19-Jährigen wegen vorsätzlicher Tötung begonnen. Die Männer sollen im letzten Sommer am Rheinbord einen 41-Jährigen zu Tode geprügelt haben.

Der 29-jährige Slowene sass am Abend des 27. Juli bei der Münsterfähre mit Kollegen am Kleinbasler Ufer und trank Bier. Der 41-jährige Portugiese kam vorbei und fragte nach Geld. Er erhielt keines, setzte sich dennoch neben die Gruppe und ging später wieder. Dann bemerkte der 29-Jährige, dass sein Mobiltelefon weg war und verdächtigte den 41-Jährigen des Diebstahls.

Darauf suchte er den vermeintlichen Dieb und fand ihn nach Mitternacht etwas rheinabwärts bei der Kaserne an der Rheinberme. Dies ist aus der Anklageschrift zu entnehmen. Jener sass dort zufällig neben dem heute 19-jährigen Spanier, der den 29-Jährigen flüchtig kannte.

Faustschläge mit voller Kraft gegen den Kopf

Der korpulente 29-Jährige schrie den schmächtigen Älteren an, er solle das gestohlene Telefon herausrücken. Als dieser sagte, er habe es nicht, schlug er dem körperlich klar unterlegenen Opfer mehrmals gegen den Kopf. Der 19-Jährige solidarisierte sich spontan mit seinem Bekannten und schlug das Opfer ebenfalls mit der Faust heftig an den Kopf.

Prügelattacke Basel
Zur Prügelattacke kam es am Basler Rheinufer. Hier zu sehen ist die Rheinberme auf der Höhe des Museums Kleines Klingental in Basel. - Google Maps

Nach diversen Faustschlägen brach das Opfer zusammen und blieb auf der Treppe liegen. Der ältere Täter versetzte ihm noch Fusstritte und weitere Schläge. Er fingerte ein Mobiltelefon aus der Tasche des Opfers. Warf es aber weg als er bemerkte, dass dieses nicht seines war.

Laut Anklage packte der 29-Jährige das Opfer wütend am Hosengurt, hob es in die Luft und liess es fallen. Nach der Tat ging er zurück zu seinen Kollegen weiter trinken. Der Jüngere machte sich aus dem Staub als er bemerkte, dass die Polizei anrückte. Das Opfer starb kurz vor zwei Uhr im Spital.

29-jähriger Schläger kein unbeschriebenes Blatt

Der 29-jährige Slowene ist in Basel geboren worden und aufgewachsen. Laut Anklage kokste er regelmässig, bezog Sozialhilfe und war hoch verschuldet; notiert sind offene Betreibungen und Verlustscheine von je 100'000 Franken. Der 19-Jährige Spanier war im Alter von 13 Jahren nach Basel gekommen; er ist nicht vorbestraft.

Der 29-Jährige war im September festgenommen worden und sitzt seit 27. Dezember im vorzeitigen Strafvollzug. Er ist vorbestraft wegen Urkundenfälschung, fahrlässiger Körperverletzung, mehrfacher Drohung und Strassenverkehrsdelikten. Er hatte eine bedingte Freiheitsstrafe von acht Monaten bedingt auf drei Jahre erhalten; die Probezeit lief noch.

Der Prozess vor der Fünferkammer des Strafgerichts ist auf zweieinhalb Tage angesetzt; das Urteil dürfte am Donnerstag bekannt gegeben werden.

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