Pratteln BL: Halteverbot für Elterntaxis – das ist die erste Bilanz
Vor dem Schulhaus Erlimatt in der Baselbieter Gemeinde Pratteln wurde Elterntaxis der Kampf angesagt. Doch zeigt ein Halteverbot seine erhoffte Wirkung?

Das Wichtigste in Kürze
- In Pratteln gilt entlang der Schulanlage Erlimatt seit August ein Halte- und Parkverbot.
- Dies soll es unattraktiver machen, Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen.
- Nau.ch hat bei der Gemeinde gefragt, wie diese Massnahme bisher angenommen wurde.
Sie sind ein Reizthema – in der ganzen Schweiz und auch über die Landesgrenzen hinaus: Elterntaxis.
Mama und/oder Papa bringen ihren Nachwuchs lieber mit dem Auto zur Schule, anstatt dass dieser selbst den Weg bestreitet. Um dies zu unterbinden, wird teilweise auf drastische Massnahmen zurückgegriffen.
Im Kanton Zürich etwa setzen gemäss «Tagesanzeiger» immer mehr Gemeinden auf Halteverbote vor dem Schulgebäude.
Ähnlich macht es die Baselbieter Gemeinde Pratteln. Bereits vor einem Jahr wurde vor dem Grossmattschulhaus ein absolutes Halteverbot erlassen. In diesem August folgte das Schulhaus Erlimatt, wie die «bz Basel» zuerst berichtete.
Dort darf nun von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr entlang des Schulgeländes nicht mehr gehalten werden. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine Busse von 120 Franken.
Ausserhalb dieser Zeiten stehen die betroffenen Parkflächen weiterhin zur Verfügung.
Mittlerweile läuft das neue Schuljahr seit etwa einem Monat. Hat sich die Lage bereits verbessert? Nau.ch hat diesbezüglich nachgefragt.
Sandra Meier von der Gemeinde Pratteln sagt auf Anfrage: «Die Situation vor dem Schulhaus hat sich mit dem Halte- und Parkverbot deutlich entspannt.» Für die Schülerinnen und Schüler sei es nun weniger gefährlich.
Ein Augenschein vor Ort zeigt, dass das Verbot kaum zu übersehen ist. Mehrere Schilder sowie Infotafeln signalisieren und erklären die neuen Regeln.

«Mit einer breiten Kommunikation haben wir im Vorfeld gezielt darauf hingearbeitet. Deshalb zeigten sich viele Eltern und Erziehungsberechtigte anlässlich des Schulstarts auch nicht überrascht», erklärt Meier.
Viele Eltern seien froh, dass sich das Verkehrsaufkommen reduziert habe. Die Rückmeldungen seien alles in allem «durchwegs positiv». «Einzelne negative Stimmen gibt es immer», räumt Meier aber auch ein.