Die Post kann die Paketflut nicht mehr bewältigen. Deshalb will sie die 100 grössten Paketauftraggeber mit Kontingenten belegen.
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Ein Postbote auf Liefertour in Bern. Mit Kontingenten für die 100 grössten Auftraggeber wollte die Post den Kollaps des Verarbeitungs- und Zustellungssystems verhindern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Post will die 100 grössten Paketauftraggeber mit Kontingenten belegen.
  • Die Paketflut ist sonst nicht bewältigbar.
  • Das Uvek gewährte der Post nun eine temporäre Kontingentierung.

Die Post zieht die Reissleine und will die 100 grössten Paketauftraggeber mit Kontingenten belegen. Sie könne die Paketflut sonst nicht mehr bewältigen. Der Versandhandel ist alarmiert, fordert und präsentiert Massnahmen.

«Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen», reagierte der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) am Freitag in einer Mitteilung an die Medien. Der Paketzustellung drohe ohne Massnahmen der Kollaps. Der VSV formuliert in seiner Mitteilung fünf Massnahmen, die die Lage entschärfen könnten. Erstens müsse der Fokus auf das Inlandgeschäft gelegt und die sogenannten UPU-Sendungen aus dem Ausland suspendiert werden.

Lockerung der Ladenschliessung der Post

Zweitens müsse die Post den Briefkanal umgehend auch für Kleinpakete öffnen. Drittens soll bis zur Lockerung der Ladenschliessungen die Sonntags- und Feiertagszustellung generell erlaubt werden. Viertens müsse eine «kontrollierte Abholung» unter Einhaltung der Abstands- und Dosierungsregeln wie im Lebensmitteleinzelhandel ermöglicht werden.

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Die Schweizerische Post ist am Anschlag und will Paket-Kontingente für die grössten Online-Händler verhängen. - Keystone

Fünftens müsse die Absperrung von Non-Food-Sortimenten in Grossverteilern und Lebensmittelgeschäften schnell aufgehoben werden. Mit all diesen Massnahmen könne der Paketversand weiter aufrechterhalten werden.

Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) gewährt der Post nun eine temporäre Kontingentierung. Diese gilt für die Frist von einer Woche bis Ostern, wie Flüeler am Freitagabend auf Anfrage ergänzte. Die Post soll mit den Partnern des Versandhandels, Mitbewerbern und Sozialpartnern rasch tragfähige Lösungen für die Bewältigung der Paketflut finden.

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