Die Polyphor AG stoppt vorübergehend die Patienten-Rekrutierung zur Evaluierung des Medikamentes Murepavadin. Behandelte Patienten litten unter Nebenwirkungen.
Polyphor AG
Eine Laborantin bei der Arbeit im Labor des Pharmaunternehmens Polyphor AG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polyphor AG stellt vorerst Studien zur Evaluierung des Medikamentes Murepavadin ein.
  • Unerwartet viele behandelte Patienten litten unter Nierenversagen.

Polyphor teilt mit, dass die Patienten-Rekrutierung vorübergehend unterbrochen wird. Die Patienten wurden für die zulassungsrelevanten Phase-III-Studien PRISM-MDR und PRISM-UDR angeworben. Mit diesen Studien hoffte Polyphor, das Medikament Murepavadin zur Behandlung von nosokomialen Lungenentzündungen zu evaluieren.

Abgebrochen werden muss die Rekrutierung nun wegen starken Nebenwirkungen. Bei 56 Prozent der behandelten Patienten wurde Nierenversagen beobachtet, berichtet «finanzen.ch».

Dies ist eine überraschend hohe Prozentzahl für die Polyphor AG. Sie rechnete damit, dass höchstens 40 Prozent der Patienten Nierenversagen bekommen würden.

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Frank Weber vom Verwaltungsrat der Polyphor AG zeigt sich enttäuscht über den vorübergehenden Stopp der Studien. - Keystone

Patientenwohl steht für Polyphor AG an erster Stelle

Wie die beiden Studien fortgesetzt werden, ist bisher nicht bekannt. Zunächst möchte das Unternehmen die vorhandenen Daten genau untersuchen. Die Ergebnisse der Analyse werden voraussichtlich im Juli vorgestellt. Bis dahin hofft man ebenfalls zu wissen, wie mit den Studien weiter verfahren wird.

Frank Weber vom Verwaltungsrat der Polyphor AG sagte in der Mitteilung, er sei enttäuscht über den bisherigen Verlauf der Studien. Allerdings stehe für ihn die Patientensicherheit im Vordergrund. Die Hoffnung gibt er jedoch nicht auf und ist fest davon überzeugt, dass «Murepavadin ein wertvolles Medikament sein kann».

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