Polizei setzt Täter nach Banküberfall in Bürglen unter Druck
Nach dem Banküberfall in Bürglen setzen die Ermittler auf eine neue Taktik: Mit Fotos wollen sie den Täter dazu bringen, sich zu stellen.

Am Freitagnachmittag des 15. August ereignete sich in der beschaulichen Thurgauer Gemeinde Bürglen ein spektakulärer Bankraub. Kurz vor 16 Uhr betrat ein vermummter Mann die Bankfiliale an der Weinfelderstrasse und bedrohte die anwesende Angestellte verbal.
Der Täter forderte kategorisch Bargeld und konnte seine Forderung durchsetzen, so der «Südkurier». Mit der erbeuteten Summe flüchtete er anschliessend über die Bahnhofstrasse in Richtung des örtlichen Bahnhofs.
Die betroffene Bankangestellte blieb bei dem Vorfall körperlich unversehrt. Ein spezialisiertes Betreuungsteam kümmerte sich im Nachgang um die psychische Unterstützung der Mitarbeiterin.
Polizei fahndet nach Täter vom Banküberfall in Bürglen
Die Kantonspolizei Thurgau leitete unmittelbar nach der Tat eine grossangelegte Fahndung ein. Trotz des schnellen Einsatzes der Beamten verlief die Suche am Tattag jedoch erfolglos.
Die Ermittler veröffentlichten daraufhin eine detaillierte Personenbeschreibung des Gesuchten. Der Mann wird als 170 bis 175 Zentimeter gross, mit heller Hautfarbe und grauen Haaren beschrieben.

Am Tattag trug der Bankräuber einen auffälligen roten Pullover, eine braune Hose und graue Schuhe. Zusätzlich hatte er eine schwarze Kappe auf dem Kopf und führte einen schwarzen Rucksack mit sich.
Bildmaterial belastet den Täter
Das Gesicht des Täters war während der Tat durch einen Schlauchschal verdeckt. Besonders auffällig war sein Deutsch mit einem deutlich hörbaren osteuropäischen Akzent.
Den Ermittlern liegt jedoch hochwertiges Bildmaterial vor, das den Mann beim Betreten der Bank unvermummt zeigt. Diese Aufnahmen stammen aus der Überwachungstechnik der Bankfiliale und zeigen den Täter von der Seite.

Die Qualität des Bildmaterials ist so gut, dass eine eindeutige Identifizierung möglich wäre. Die Behörden verfügen somit über einen entscheidenden Vorteil in diesem Fall.
Stellung oder Veröffentlichung der Bilder
Anderthalb Wochen nach dem Überfall griffen die Strafverfolgungsbehörden zu einer aussergewöhnlichen Taktik. Sie veröffentlichten ein Bild des Täters, allerdings mit verpixeltem Gesicht.
Gleichzeitig richteten sie eine direkte Botschaft an den Bankräuber. Die Staatsanwaltschaft Thurgau forderte ihn laut «wyfelder.ch» auf, sich bis zum 2. September um 12 Uhr mittags freiwillig zu stellen.
Falls der Gesuchte dieser Aufforderung nicht nachkommt, drohen die Behörden mit der Veröffentlichung des unverpixelten Bildes. Diese Strategie soll den Täter unter enormen psychologischen Druck setzen.
Ermittler bitten um Zeugenaussagen
Die Kantonspolizei bittet weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung des Falls. Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise geben können, sollen sich melden.

Die Ermittler sind dem «Südkurier» zufolge unter der Telefonnummer 058 345 22 22 erreichbar. Anrufer aus Deutschland müssen die Schweizer Landesvorwahl 0041 vorwählen.
Besonders interessant sind Beobachtungen aus der Zeit um den Tattag in der Nähe der Bankfiliale. Auch Hinweise zur Fluchtroute des Täters können für die Ermittlungen von Bedeutung sein.