Am 4. August 2017 kommt es im Engadin zu einem Absturz eines Flugzeuges mit drei Toten. Nun ist klar: Der Pilot liess einen 14-Jährigen ans Steuer.
Roman Ruegg, Pressesprecher der Kantonspolizei Graubünden, gibt Details bekannt, an der Medienkonferenz der Kantonspolizei Graubünden am Flugplatz Samedan zum Absturz eines Kleinflugzeugs über dem Diavolezza-Gebiet am Freitag, 4. August 2017. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Flugzeugabsturz 2017 kamen drei Menschen ums Leben.
  • Die SUST hat nun den Bericht zum Unfall veröffentlicht.
  • Eine 17-jährige Insassin hatte den Absturz überlebt.

Am 4. August 2017 kommt es zu einem Flugzeugabsturz im Gebiet Diavolezza bei Pontresina GR, bei dem drei Menschen – der Pilot und zwei 14-jährige Buben – ihr Leben verlieren. Eine 17-Jährige überlebt den Absturz schwer verletzt.

Nun hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST den Bericht zum Unglück veröffentlicht. Darin heisst es, dass während des Flugs einer der 14-jährigen Buben am Steuer sass. Dies bestätigt die Aussage der 17-jährigen Überlebenden. Ob der Pilot weiterhin das Steuer hielt, konnte die 17-Jährige nicht sehen. Klar ist, ab dem Moment, wo das Steuer übergeben wurde, ist die Steigrate deutlich grösser ausgefallen, wie die Flarm-Daten beweisen würden.

Risikoreiche Flugtaktik

Der Unfall sei auf eine ungeeignete und risikoreiche Flugtaktik im Gebirge zurückzuführen, schreibt die SUST im Bericht. «Der Entscheid des nicht als Fluglehrer ausgebildeten Piloten, in einer anspruchsvollen Phase die Steuerführung an eine des Fliegens unkundige Person zu übertragen, hat direkt zum Unfall beigetragen», heisst es weiter.

Zudem führte das mangelnde Sicherheitsbewusstsein der Organisatoren, die zuliessen, dass der nicht als Fluglehrer ausgebildete Pilot das Steuer an eine des Fliegens unkundige Person weitergegeben hat, systematisch dazu, dass das Flugzeug mit dem Gelände kollidierte.

Teilnehmern wurde das Fliegen angeboten

Wie es im Bericht heisst, fanden zwischen dem 31. Juli und dem 3. August 2017 mehrere Flüge statt, bei denen bei Nahezu der Hälfte der jeweils vorne rechts im Cockpit sitzenden Teilnehmern während des Fluges angeboten wurde, die Steuerung des Flugzeuges mitzufühlen oder sogar zu übernehmen.

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