Neue Daten vom Bundesamt für Umwelt zeigen, dass die Pestizidwerte in der Schweiz den Grenzwert teilweise massiv überschreiten.
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Pestizide mit den Wirkstoffen Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl dürfen künftig in der Landwirtschaft nicht mehr verwendet werden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Jahresbeginn ist das Fungizid Chlorothalonil in der Schweiz verboten.
  • Neue Daten zeigen nun, dass die Pestizidwerte vielerorts massiv zu hoch sind.

Seit Jahresbeginn ist das in der Landwirtschaft eingesetzte Fungizid Chlorothalonil in der Schweiz verboten. Der Bund hat es als «wahrscheinlich krebserregend» für Menschen eingestuft.

Nun bringen neue Daten Brisantes ans Licht: Die Konzentration des Chlorothalonil-Rückstandes R471811 ist an gewissen Messstellen bis zu 27-mal zu hoch. Die verseuchten Gebiete erstrecken sich über das gesamte Mittelland.

Die Ergebnisse der Messungen hatte das Bundesamt für Umwelt bisher unter Verschluss gehalten. Durch ein Gesuch nach dem Öffentlichkeitsrecht erhielt die «SonntagsZeitung» nun aber Einblick in die Daten.

Betroffene Gemeinden nicht informiert

Auch die betroffenen Gemeinden wurden nicht informiert. In der Luzerner Gemeinde Fischbach etwa überschreiten die Werte des Chlorothalonil-Rückstandes den Grenzwert um das 12-Fache. Der zuständige Gemeinderat Ivo Häfliger sagte dazu: «Ich bin überrascht, dass der Bund uns das nicht mitgeteilt hat.»

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Ein Traktor versprüht Pestizid über einem Feld. - Keystone

Die Daten wurden bei Messungen im Jahr 2017 durch das Wasserforschungsinstitut Eawag gewonnen. Die Messewerte seien besonders besorgniserregend, weil sich der Stoff nur langsam abbaue. Seine Folgen für die Gesundheit seien zudem kaum erforscht. Das schreiben die Experten in ihrer Analyse für die Zeitung.

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