Personal der SBB hält Schweigeminute für Zugbegleiter (†54) ab
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Sonntag verstarb ein Mitarbeiter der SBB.
- Bei der Abfahrt des Zuges wurde er in der Zugtür eingeklemmt und tödlich verletzt.
- Am Hauptbahnhof Zürich wurde am Freitagmittag eine Schweigeminute abgehalten.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag verstarb ein Zugbegleiter der SBB bei einem Unfall. Sein Arm wurde bei der Abfahrt in Baden (AG) zwischen zwei sich schliessenden Zugtüren eingeklemmt. Er wurde mitgeschleift und dabei tödlich verletzt. Die Tragödie erschüttert Mitarbeiter und Kollegen.
Am Freitag um 13 Uhr wurde eine Schweigeminute für den Verstorbenen abgehalten. Mitarbeitende, Kollegen sowie Passanten und Pendler fanden sich am Hauptbahnhof ein und trauern um den verlorenen Mitarbeiter.
«Ich bin sehr betroffen von diesem Vorfall, betroffen als Mensch aber auch als Eisenbahner. Das tut mir unendlich Leid, was dem Kollegen passiert ist», äussert sich Anton Häne, der Leiter des SBB-Personenverkehrs zum tragischen Unfall.
Personal der SBB fordert Fahrstopp
Das Zugpersonal der SBB fordert nach dem Geschehen einen Fahrstopp für das betroffene Wagenmodell EW-IV. Federführend dabei ist der Zentralpräsident des Schweizer Zugpersonalverbands Andres Menet. Er erwartet, dass jeder der 493 Wagen per sofort von den Schienen genommen wird, um kontrolliert zu werden.
Häne dazu: «Ich habe in Auftrag gegeben, dass man diese Türsysteme vollumfänglich prüft. Es sind 1800 Türen, die wir kontrollieren müssen.»
SBB-Chef Andres Meyer versicherte gegenüber mehreren Medien, dass sämtliche Wagen im Rahmen der regulären Kontrollen geprüft werden. Diese finden in einem regelmässigen Abstand von sieben bis zehn Tagen statt. Weiterhin beteuert er, dass keine Gefahr für Reisende besteht.
Ursache für Unfall unklar
Im Vordergrund steht laut der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle ein technischer Defekt, bei welchem das Einklemmschutzsystem versagt habe. Es kam schon einmal diese Woche vor, dass ein Systemfehler zu einer Panne führte.