1700 Studenten kommt dies zu Gute: In Chur wurde der Bau eines Hochschulzentrums genehmigt.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW, in Chur, am Dienstag, 8. Januar 2013.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW, in Chur, am Dienstag, 8. Januar 2013. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bis 2025 wird ein 125 Millionen Franken teurer Campus gebaut.
  • Es handelt sich um das neue Zentrum der Hochschule für Technik und Wirtschaft.

Der Bündner Grosse Rat hat am Dienstag grünes Licht gegeben für den Bau eines Hochschulzentrums in Chur. Der 125 Millionen Franken teure Campus der HTW Chur soll 1700 Studentinnen und Studenten Platz bieten.

Das neue Zentrum der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (HTW Chur) wird am bisherigem Hauptstandort realisiert, der Pulvermühle im aufstrebenden Industrie- und Gewerbequartier Chur West. Das bestehende Schulgebäude wird in den Campus integriert. Im Idealfall kann das Vorhaben bis 2025 realisiert werden.

Im neuen Hochschulzentrum werden die verschiedenen Standorte der HTW an einem Ort zusammengefasst. Die Schule soll dadurch an Attraktivität gewinnen und an «Sichtbarkeit». Zudem bietet der Campus der HTW die Möglichkeit zu wachsen und ihre Kapazität auf bis zu 2000 Studenten zu erweitern.

Kritik am Standort

Viel Kritik gab es im Grossen Rat am Standortentscheid der Regierung. Die Pulvermühle sei zu weit entfernt vom Churer Hauptbahnhof und liege zudem etwas peripher, hiess es. Da 80 Prozent der HTW-Studenten aus anderen Kantonen kämen, sei Bahnhofsnähe zentral.

Andere Parlamentarier erinnerten an die Vorteile des Standortes, die schliesslich zum Entscheid der Regierung geführt hatten. In der Pulvermühle kann günstiger und schneller gebaut werden, als an den anderen fünf Standortvarianten. Zudem bietet das Areal Platz für Erweiterungen und der Campus lässt sich - im Gegensatz zu anderen Varianten - an einem einzigen Ort realisieren.

Regierung und Parlament waren sich einig, dass angesichts der Konkurrenz in anderen Kantonen die Erstellung des Hochschulzentrums eine hohe Dringlichkeit habe. Man müsse einen Schlussstrich ziehen unter die frustrierende Standortwahl und gemeinsam entschlossen weitergehen. Das tat das Parlament dann auch und bewilligte den Bau des neuen HTW-Zentrums am Standort Pulvermühle einstimmig.

Auch Baukosten bewilligt

Weiter bewilligte das Parlament mit nur einer Gegenstimme die Bildung einer Reserve von 90 Millionen Franken. Die Summe entspricht den erwarteten Nettoinvestitionen des Kantons. Weitere 30 Millionen Franken werden vom Bund erwartet, fünf Millionen soll der Verkauf nicht mehr benötigter HTW-Liegenschaften einbringen.

Der Entscheid unterliegt dem obligatorischen Finanzreferendum. Das letzte Wort zum Hochschul-Campus wird also die Bündner Stimmbevölkerung haben. Danach wird sich ein zweites Mal der Grosse Rat mit dem Generationenprojekt befassen: Die Regierung muss dem Parlament eine detaillierte Baubotschaft zur Bewilligung vorlegen.

Zusammen mit dem Entscheid für den Hochschulcampus beschloss das Parlament mit nur zwei Gegenstimmen den künftigen Alleingang der Bündner Hochschule. Die HTW wird darum aus dem Verbund der Fachhochschule Ostschweiz ausscheiden und als eigenständige Hochschule auftreten.

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