Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) will auch für den lokalen und touristischen Verkehr finanzielle Unterstützung. Gemäss Bund sei dies nicht seine Aufgabe.
Zug Coronavirus
Zugreisende zur Zeit des Coronavirus. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der öffentliche Verkehr verlangt auch für den lokalen und touristischen Verkehr Zulagen.
  • Laut der Landesregierung sei die aber die Aufgabe der Kantone und Gemeinden.

Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) fordert eine Ausdehnung der Covid-19-Finanzhilfen auch auf den Ortsverkehr und touristische Verkehrsmittel. Nach wie vor drohten dem öffentlichen Verkehr grosse Verluste wegen der Pandemie. Davon seien alle Sparten betroffen, hiess es an der Generalversammlung des Verbands in Schaffhausen.

Der Verband begrüsst das geplante zweite Massnahmenpaket des Bundes, wie er am Donnerstag mitteilte. Entgegen der Ansicht des Bundesrats will er aber Hilfsmassnahmen auch für den lokalen und touristischen Verkehr. Diese Betriebe müssten den Fahrplan trotz weniger Passagiere aufrechterhalten und könnten die Kosten deshalb nicht entsprechend senken.

Der VöV zeigte sich indessen optimistisch, dass die Passagiere wieder zurückkehren. Wann das Niveau von 2019 wieder erreicht wird, ist für ihn allerdings offen.

ÖV-Zahlen stagnieren

Obwohl immer mehr Menschen den öffentlichen Verkehr benutzen, stockt dessen Anteil am Gesamtverkehr seit Jahren. Der VöV liess deshalb eine Studie erarbeiten, die aufzeigt, wie dieser Anteil zu steigern wäre. Die Studienautoren zeigten 38 Handlungsstränge auf, die einen signifikanten Wandel hin zum öffentlichen Verkehr herbeiführen könnten. Der VöV wird dieses Thema weiterhin intensiv bearbeiten, wie es an der Generalversammlung hiess.

Zum Ausgleich der von der Covid-19-Pandemie im öffentlichen Verkehr verursachten Schäden kündigt der Bundesrat Unterstützung an. Er schlägt in einem zweiten Massnahmenpaket vor, dass der Bund die Defizite übernimmt.

Finanzielle Mittel für den Ortsverkehr und den touristischen Verkehr will die Landesregierung nicht sprechen. Das sei Aufgabe von Kanton und Gemeinden. Schon beim ersten Massnahmenpaket für den öffentlichen Verkehr argumentierte die Landesregierung so. Das Parlament machte ihr aber einen Strich durch die Rechnung.

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