Zu viele Bettgeschichten, zu wenig Religion: Die Beschwerde eines Mannes zeigt, mit welchen Themen sich die Zürcher Ombudsstelle beschäftigen muss.
Erotikliteratur Buch
Zu viel Erotik, zu wenig Religion? In den Zürcher Bibliotheken ruft das literarische Angebot Kritik hervor. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Zürcher Bibliotheken geht es zu erotisch zu, findet ein Mann.
  • Er beschwert sich bei der Ombudsstelle, wünscht sich mehr züchtige Literatur.
  • Die Bibliotheksleitung antwortet, dass die Bücherauswahl nach Publikumsinteresse erfolgt.
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Geht es in den Zürcher Bibliotheken zu erotisch zu? Enthalten die Bücher und Filme zu viel Sex und nicht genug Spiritualität und Religion?

Mit diesen Fragen hat sich tatsächlich unlängst die Ombudsstelle der Stadt Zürich auseinandersetzen müssen.

Ein Mann hatte sich laut NZZ über das Medienangebot der Pestalozzi-Bibliothek beschwert. Wie bitte? Ja, er meint es ernst. So wirklich befriedigen könne dieses seine kulturellen Wünsche nicht mehr.

In den Filmen etwa, die er online ausleihen kann, landeten die Handelnden immer «nach wenigen Minuten» im Bett. Und im Bücherangebot gehe es nur allzu oft um Sexualität, Magie und LGBT statt um Glaube und Werte.

Zürcher Ombudsstelle hatte es 2023 mit mehr als 1500 Fällen zu tun

Die Beschwerde des Mannes ist eine der kurioseren, die die Zürcher Ombudsstelle erreicht hat.

Im vergangenen Jahr gingen mehr als 1500 davon ein – fast fünf pro Tag also. Drei Fünftel davon waren einfache Anfragen, der Rest sogenannte Fälle, die etwas komplizierter sind.

Die Zürcher können sich bei der Ombudsstelle etwa beschweren, wenn sie sich von der Stadtverwaltung ungerecht behandelt fühlen. Immer gibt es eine Antwort, mitunter auch ein Gespräch.

Liest du erotische Literatur?

Dem unzufriedenen Leser teilt die Bibliotheksleitung über die Ombudsstelle mit, dass die Literaturauswahl nur einem Kriterium folge: dem möglichen Publikumsinteresse. Und da scheint der Spruch «Sex sells» zu gelten.

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