Oberländer Gemeinden wütend über Spitalgruppe STS

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Gemeindevertreter kritisieren die Thuner Spitalgruppe STS wegen ihrer Kommunikation zur Rettung des stationären Spitalangebots in Zweisimmen.

Spital Zweisimmen
Die Debatte um das Spital Zweisimmen geht weiter. - KEYSTONE/Peter Klaunzer

Gemeindevertreter aus dem Obersimmental und dem Saanenland haben am Freitag harsche Kritik geübt an der Thuner Spitalgruppe STS. Diese gefährde mit ihrer Kommunikation die Rettung des stationären Spitalangebots in Zweisimmen.

Laut einer Mitteilung vom Freitag wollen die Gemeindevertreter, dass der Kanton einschreitet und rechtliche Schritte prüft. «Wir haben den Auftrag der Bevölkerung, uns für eine stationäre Gesundheitsversorgung einzusetzen», wird der Lenker Gemeindepräsident René Müller in der Mitteilung zitiert.

In den Abstimmungen sei die grosse Mehrheit der Bevölkerung klar für den Erhalt des Spitals Zweisimmen gewesen. Durch die Ankündigung des Verwaltungsrats der STS AG, das laufende Projekt mit der Medaxo AG nicht mehr zu unterstützen, stehe man nun vor einem «grossen Chaos».

Kontroverse um Übernahme durch Medaxo AG

Die Spital STS AG, zu der das Spital Zweisimmen gehört, teilte am Donnerstag mit, sie wolle den Standort Zweisimmen nicht wie geplant an die Medaxo AG übergeben.

Die Thuner Spitalgruppe berief sich auf ein Schreiben der kantonalen Finanzkontrolle, wonach für die Übertragung des Spitals die gesetzliche Grundlage fehle und die Finanzkompetenzen des Grossen Rates umgangen würden.

Die STS forderte vom Kanton, die im Februar sistierte Ausarbeitung für die Umwandlung des Akutspitals Zweisimmen in ein ambulantes Gesundheitszentrum schnellstmöglich wieder aufzunehmen.

Dem Spital Zweisimmen droht schon länger das Aus. In der Region wird für den Erhalt gekämpft. Mehrere Projekte scheiterten bisher. Anfang Jahr lancierte der bernische Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg (SVP) einen neuen Anlauf: Das Spital soll an die private Medaxo-Gruppe gehen.

Finanzkontrolle meldet Bedenken

Doch die Finanzkontrolle meldete grundlegende Bedenken gegen dieses Vorgehen an und pfiff Schnegg zurück. Jüngst sorgte auch ein Abgang bei Medaxo für Verunsicherung.

Das Unternehmen hat seinen medizinischen Leiter freigestellt, weil er sich mutmasslich als Professor ausgegeben hatte, ohne die nötigen Qualifikationen dafür zu haben.

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