Fünf Rapper wurden vom Obergericht wegen Beschimpfung und übler Nachrede verurteilt. Anlass ist ein Song über SVP-Nationalrätin Natalie Rickli.
Natalie Rickli von der SVP Zürich lächelt.
Natalie Rickli von der SVP Zürich. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Rapper wurden in zweiter Instanz verurteillt.
  • Sie hatten einen derben Song über Natalie Rickli geschrieben.
  • Nun wurden sie zusätzlich wegen übler Nachrede und Beschimpfung verurteilt.

Der Song «Natalie Rickli» sorgte für Stirnrunzeln mit Zeilen wie «Natalie Rickli isch guet fürnes Fi**li» oder «… würdsch du wider mal richtig gfi**t, wärsch gloub e Liebi». Im März 2016 erstattete Rickli Anzeige gegen die Interpreten. Der Fall wurde nun in zweiter Instanz besprochen.

Wie der «SonntagsBlick» schreibt, wurden fünf Rapper aus dem Umfeld des Rap-Kollektivs Chaostruppe nicht nur wie in der ersten Instanz bereits wegen Beschimpfung verurteilt, sondern neu auch wegen übler Nachrede. Laut der Sonntagszeitung hätten die Beschuldigten in Kauf genommen, dass die im Song «geäusserten ehrenrührigen Tatsachenbehauptungen ernst genommen werden können».

Kein Schuldspruch wegen sexueller Belästigung

Die Beschuldigten wurden jedoch nicht wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung verurteilt. Dies deckt sich mit dem Urteil aus der ersten Instanz. Der Belästigung freigesprochen wurden die Rapper, weil es Rickli offenstand – «im Gegensatz zu direkten Äusserungen gegenüber einem anwesenden Opfer», den Text anzuhören oder «dies zu lassen».

Laut «SonntagsBlick» prüft die Berner Staatsanwaltschaft zurzeit, ob sie das Urteil ans Bundesgericht weiterziehen soll.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Natalie Rickli