Obdachlose in Zürich: Sihlpost verschärft Massnahmen
Das Wichtigste in Kürze
- Im Postfachraum der Zürcher Sihlpost waren häufig Obdachlose anzutreffen.
- Laut einer Postsprecherin erfolgten täglich Wegweisungen.
- Nun sollen verschärfte Massnahmen die Probleme unterbinden.
Seit dem Herbst 2023 häuften sich Vorfälle, bei denen Personen sich unrechtmässig und teils gewaltsam Zugang zum Postfachraum der Zürcher Sihlpost am Hauptbahnhof verschafften. Täglich müssen laut Post Personen weggewiesen werden, fünf Anzeigen wegen Hausfriedensbruch wurden eingereicht.
Nerven dich die Obdachlosen in der Zürcher Sihlpost?
Neben aufgerüsteten Eingangstüren, die ab 22.30 Uhr fest verschlossen bleiben, mahnt die Post nun auch mit einem Hinweisschild: «Der Aufenthalt in diesem Raum länger als 15 Minuten ist untersagt», heisst es darauf, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Strafanzeige: Kein Aufenthalt mehr für Obdachlose
Zudem sei ein Aufenthalt vollständig untersagt, wenn dieser nicht zur Interaktion «mit den Postfächern, dem Einzahlungsgerät und dem Mypost24-Automaten» erfolge.
Bei Zuwiderhandlungen würde eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs folgen, so das Hinweisschild.
In der Vergangenheit hatten sich Kunden wiederholt über Obdachlose beschwert, die sich im Postfachraum niederliessen. Auch die Angestellten haben sich weniger sicher gefühlt.
Seit den verschärften Kontrollen, Wegweisungen und der Zusammenarbeit mit der Polizei soll sich die Situation bereits gebessert haben.
Vereinzelte Meldungen vor Sihlpost – kein Brennpunkt
Laut der Zeitung und der Stadtpolizei Zürich komme es auch vor der Sihlpost zu gelegentlichen Vorfällen: Etwa einmal pro Monat würden dort bettelnde Personen oder solche aus der Betäubungsmittelszene weggewiesen. Als Brennpunkt sehen die Stadtpolizei und der städtische Betrieb SIP Züri die Sihlpost anhand der vereinzelten Meldungen nicht.
Ein kommender Umbau des Postfachraums soll die Situation weiter verbessern.