Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub ist bisher im Kanton Zürich noch nicht häufig beantragt worden. Im ersten Jahr wollten nur 2800 Väter den Urlaub beziehen.
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Bei der Arbeit fordern nicht viele Männer den Vaterschafturlaub ein. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat über die Annahme des Vaterschaftsurlaub abgestimmt.
  • Die Vorlage wurden mit grosser Mehrheit angenommen.
  • Jedoch fordern viele Väter den Urlaub nicht beim Arbeitgeber ein.

Im September 2020 sagten die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit grosser Mehrheit Ja zu einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. Jedoch kam es noch nicht häufig zu dieser Anforderung.

Gemäss der Zürcher Sozialversicherungsanstalt SVA liegt dies vor allem daran, dass die Arbeitgeber noch kritisch eingestellt sind.

Seit Januar 2021 können Väter diesen nun beantragen. Sehr häufig kommt dies bisher allerdings nicht vor.

Arbeitgeber gegenüber dem Vaterschaftsurlaub kritisch eingestellt

Eine Auswertung der Zürcher SVA zeigt, dass im ersten Jahr nur 2800 Zürcher Väter den Urlaub beziehen wollten. Diese Zahl sei unter den Erwartungen, schreibt die SVA in ihrem Jahresbericht, der am Mittwoch publiziert wurde.

Eine mögliche Erklärung kommt vom telefonischen Kundendienst der SVA Zürich. Dort hätten die SVA-Mitarbeitenden die Erfahrung gemacht, dass sich Väter zwar durchaus nach ihrem Anspruch erkundigen würden. Sie würden sich aber auch häufig besorgt zeigen, da ihre Arbeitgeber dem Vaterschaftsurlaub gegenüber kritisch eingestellt seien.

Es werde nicht gerne gesehen, wenn Väter den Urlaub anmelden würden. Weil solche Aussagen relativ häufig beim Kundendienst eingehen, nimmt die SVA an. Bis diese neue Leistung etabliert sei, brauche es offensichtlich noch mehr Zeit.

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