Der Basler Pharmariese zahlte insgesamt 1,2 Millionen Dollar an Trumps Anwalt Michael Cohen, nicht wie bisher angenommen «nur» 400'000 US-Dollar.
Michael Cohen kassierte 12 monatliche Raten à 100'000 Dollar von Novartis.
Michael Cohen kassierte 12 monatliche Raten à 100'000 Dollar von Novartis. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Novartis räumt ein, eine Millionenzahlung an Trumps persönlichen Anwalt Michael Cohen getätigt zu haben.
  • Das Unternehmen erhoffte sich, dass Cohen sie in Bezug auf die US-Gesundheitspolitik beraten könnte.
  • Bereits nach dem ersten Treffen mit Cohen beendete der Pharmariese die Zusammenarbeit mit «Essential Consultants».
  • Aus vertraglichen Gründen musste das Basler Unternehmen bis Februar 2018, monatlich weiter 100'000 US-Dollar bezahlen.

Novartis hat unmittelbar nach Donald Trumps Amtseinführung einen einjährigen Beratervertrag mit dem persönlichen Anwalt des US-Präsidenten über 1,2 Millionen Dollar abgeschlossen. Der Schweizer Pharmakonzern hoffte, dass Michael Cohen das Unternehmen in Bezug auf die Gesundheitspolitik der neuen Regierung beraten könne, wie das Unternehmen am Mittwoch erklärte.

Novartis hatte sich demnach im März 2017 ein erstes Mal mit Cohen getroffen, dann aber festgestellt, dass sein Unternehmen «Essential Consultants» nicht die erhofften Leistungen erbringen kann.

Da der Vertrag aber nur aus einem wichtigen Grund gekündigt werden konnte, sei der Pharmakonzern dazu verpflichtet gewesen, die Zahlungen bis zum Auslaufen des Vertrages im Februar 2018 fortzusetzten.

Neuer Novartis-Chef unbeteiligt

Novartis reagierte auf Ausführungen von Daniels-Anwalt Michael Avenatti. Dieser hatte erklärt, der Schweizer Konzern gehöre zu jenen Unternehmen, die Zahlungen an Cohens Firma «Essential Consultants» geleistet hätten. Andere seien der US-Telekomkonzern AT&T und Korea Aerospace Industries.

Der Konzern betont, dass Novartis-Chef Vasant Narasimhan in keiner Weise in die Sache verwickelt sei. Die Zahlung habe insbesondere in keinem Zusammenhang mit der Teilnahme des Novartis-Chefs Narasimhan an einem Abendessen mit Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos gestanden. Narasimhan steht seit Februar an der Spitze des Unternehmens.

Novartis teilt zudem mit, dass man im November vom Büro von Sonderermittler Robert Mueller im Zusammenhang mit «Essential Consultants» kontaktiert worden sei. Mueller untersucht mutmassliche Absprachen zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam 2016 und daher auch Trumps Anwalt und sein Unternehmen.

In US-Medien wurde angesichts jüngst bekannt gewordener Zahlungen an Cohen spekuliert, dass sich der US-Präsident womöglich von Unternehmen als Türöffner zu Trump bezahlen liess. Das Weisse Haus bezog dazu am Mittwoch keine Stellung und verwies auf Trumps persönliche Anwälte.

Trumps Affäre

Daniels, deren richtiger Name Stephanie Clifford ist, hatte nach eigener Darstellung eine längere Affäre mit Trump. Nach übereinstimmender Darstellung erhielt sie von Cohen 130'000 Dollar. Die Zahlung wurde über Essential Consultants abgewickelt. Daniels gab an, das Geld sei als Schweigegeld geflossen. Trump weist eine Affäre mit ihr zurück.

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Stormy Daniels soll eine Affäre mit Donald Trump gehabt haben. - Keystone
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