Nordwestschweiz fordert Vollassoziierung an EU-Programme
Die Nordwestschweizer Regierungskonferenz hat die Vollassoziierung der Schweiz am EU-Forschungsprogramm Horizon Europe und am EU-Mobilitätsprogramm Erasmus Plus gefordert. Dies müsse «zwingend angestrebt» werden, hiess es in einem am Donnerstag publizierten Schreiben an Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.

Das Wichtigste in Kürze
- Es gebe keine nationale Alternative zu Horizon Europe, welche die Chancen der multilateralen Zusammenarbeit in europäischen Projekten ersetzen könnte.
«Internationale, insbesondere europäische Zusammenarbeit und der entsprechende Austausch von Lernenden und Studierenden sind zentral für die Bildungs-, Forschungs- und Innovationsstandorte Nordwestschweiz, Zürich und Bern», heisst es weiter.
Das Schreiben wurde im Namen der Nordwestschweizer Regierungskonferenz - das sind die Kantone Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Jura - sowie der beiden assoziierten Mitglieder Zürich und Bern der Bundespräsidentin übermittelt.
Man erwarte, «dass insbesondere auch die Finanzierungsbotschaft für eine Vollassoziierung am Programm Erasmus Plus demnächst ans Parlament überwiesen wird», hiesst es weiter. Während der Bundesrat nämlich bei Horizon Europe die entsprechende Botschaft bereits vorgelegt hat, fehlt diese bei Erasmus Plus - obwohl beide Programme im Januar 2021 starten.
Auch die Studierenden und die Jugendverbände machen Druck: In einer von mehr als 10'000 Personen unterzeichneten Petition haben sie den Bundesrat dazu aufgefordert, Verhandlungen für die Schweizer Teilnahme an Erasmus Plus aufzunehmen. Die Petitionäre überreichten die Unterschriften am Mittwoch der Bundeskanzlei.
Ein Grund, warum sie auf eine Teilname der Schweiz an Erasmus Plus drängen, ist die Initiative «Europäische Hochschulen» der EU. Diese hat zum Ziel, Studierenden eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern anzubieten. Doch ohne Teilnahme am neuen Erasmus-Plus-Programm gibt es auch keine Teilnahme an der Initiative.