Nidwalden fragt andere Kantone für Impfdosen an
Nidwalden hat für eine fristgerechte Zweitimmunisierung zu wenig Impfdosen. Nun wurde bei anderen Kantonen nach verfügbarem Impfstoff nachgefragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Um die Frist bei den Erst-Geimpften einhalten zu können, braucht Nidwalden mehr Impfstoff.
- Nidwalden hat nun andere Kantone nach verfügbaren Impfdosen gebeten.
- Die Lieferengpässe werden höchstwahrscheinlich zu Verzögerungen im Impfplan führen.
Wegen Lieferengpässen bei den Impfungen gegen das Coronavirus hat der Kanton Nidwalden bei anderen Kantonen angeklopft, um fristgerechte Zweitimmunisierungen sicherzustellen. Dem Kanton fehlen demnach mehrere hundert Dosen.
3350 Impfungen
Total seien im Kanton Nidwalden bisher 3350 Impfdosen verabreicht worden, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit.

In den Pflegeheimen sei man mit den Zweitimpfungen praktisch durch, sagte Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Über 75-Jährige und Personen mit einer chronischen Vorerkrankung werden vom Hausarzt geimpft.
Nidwalden ist in einem Impfstoff-Engpass
Um die Frist bei sämtlichen Erst-Geimpften einhalten zu können, brauche Nidwalden eine zusätzliche Packung des Pfizer/Biontech-Impfstoffs. Eine Packung umfasst knapp 1000 Dosen, Nidwalden brauche aber nicht ganz so viele, sagte Blöchliger.

Man habe daher Kontakt mit Kantonen aufgenommen, die noch über Kontingente verfügten und eine Packung abgeben könnten. Die Signale seien positiv. Nidwalden würde jene Dosen, die man nicht brauche, an andere Kantone weitergeben, die in einer ähnlichen Situation seien. Dem Geberkanton werde man die Dosen später zurückerstatten.
Lieferengpässe führen zu Verzögerungen
Weil sich auch beim zweiten Lieferanten, Moderna, Lieferengpässe abzeichneten, rechne der Kanton mit Verzögerungen im kantonalen Impfplan. Daher warte man auch mit der Inbetriebnahme der Online-Registrierung, die für diese Woche angekündigt war, um Verwirrung zu vermeiden.
Der Kanton Uri teilte am Freitag mit, die Hausarztpraxen könnten derzeit der grossen Nachfrage nach Impfterminen nur begrenzt nachkommen. Sie hätten nur sehr kleine Impfkontingente, weil sich die vom Bund zugesagten Lieferungen des Impfstofftyps Moderna verzögern. Bislang wurden in Uri 1874 Impfungen durchgeführt. 318 Personen haben bereits die zweite Impfung erhalten.