NGOs nehmen Schweiz nach Weltklimakonferenz in die Pflicht
Schweizer Umweltorganisationen zeigen sich enttäuscht über die Ergebnisse des Weltklimagipfels und sehen die Schweiz in der Pflicht.

Schweizer Umwelt- und Hilfsorganisationen zeigen sich enttäuscht über die Ergebnisse des Weltklimagipfels. Sie kritisieren schwache Kompromisse – sehen aber auch einzelne Fortschritte. Nun steht aus ihrer Sicht die Schweiz besonders in der Pflicht.
Die Umweltorganisation WWF Schweiz sowie die Hilfswerke Fastenaktion und Alliance Sud sprechen übereinstimmend von einer verpassten Chance an der am Samstagabend zu Ende gegangenen Uno-Klimakonferenz (COP 30).
«Bescheidene Bilanz»
«Die Lücke zwischen dem, was die Länder tun, und dem, was nötig ist, bleibt viel zu gross», schrieb WWF Schweiz in einer Mitteilung vom Sonntag.
Auch der Verein Alliance Sud spricht in einer Mitteilung vom Samstagabend von einer «bescheidenen Bilanz», hebt zugleich den beschlossenen Mechanismus für eine «Just Transition» hervor, der soziale Gerechtigkeit bei Klimamassnahmen stärken soll.
Auch das römisch-katholische Hilfswerk Fastenaktion anerkennt Fortschritte bei der Klimagerechtigkeit, zeigt sich jedoch enttäuscht über das Ausbleiben verbindlicher Zusagen zur Klimafinanzierung.
Bundesrat in der Verantwortung
Alle drei Organisationen fordern, dass der Bundesrat nun seine Verantwortung wahrnimmt. «Auch die Schweiz, als Industrienation mitverantwortlich für die Klimakrise, sollte sich engagierter zeigen und einen gerechten Anteil an die Klimafinanzierung leisten», hiess es von der Fastenaktion.
«Die Schweiz setzte sich in Belém für eine starke Antwort auf die Reduktionslücke ein. Das ist positiv. Um aber glaubwürdig zu bleiben, muss sie jetzt ihre Hausaufgaben machen und die Reduktionslücke im Inland verringern», schrieb WWF.
Auch Alliance Sud sieht die Schweiz klar in der Pflicht. «Es reicht nicht, sich einmal im Jahr an der COP für den Ausstieg aus den fossilen Energien einzusetzen. Der Bundesrat muss über das ganze Jahr den Klimaschutz priorisieren: bei der Dekarbonisierung der Schweiz, aber auch bei den zahlreichen diplomatischen Kontakten mit den grossen Emittenten», liess sich Delia Berner, Expertin für internationale Klimapolitik bei Alliance Sud, zitieren.






