Jeder dritte Schweizer setzt sich über die Weihnachtstage betrunken ans Steuer. Nez Rouge beobachtet jedoch eine Wende.
Betrunken am Steuer: Ferdinand Ottiger, Nez Rouge Fahrer, erzählt von seinen Erlebnissen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einer neuen Studie geben 37 Prozent der Schweizer an, angetrunken Auto zu fahren.
  • Die Studie bezieht sich auf die Festtage, an denen der Fahrdienst Nez Rouge unterwegs ist.
  • Nez Rouge jedoch verzeichnet immer mehr Fahrgäste.

Nicht nur die Leber schlägt über die Weihnachtstage Alarm. Auch die neusten Zahlen der Comparis-Studie. Jeder dritte Schweizer gibt demnach zu, sich nach mehr als zwei Gläsern Wein respektive einem halben Liter Bier noch ans Steuer zu setzen. Dies trotz des Fahrdienstes Nez Rouge, der seit über 25 Jahren fahrunfähige Menschen nach Hause fährt. Freiwillig!

«Diese Zahlen bekümmern uns», sagt Christel Sommer, Leiterin der Geschäftsstelle von Nez Rouge Schweiz. Die Studie zeige, dass Nez Rouge seine Botschaft weiterhin verbreiten müsse. Obwohl laut eigenen Angaben 93 Prozent der Bevölkerung das Angebot kennen.

Junge werden immer vernünftiger

Trotz der erschreckend hohen Comparis-Zahlen beobachtet Nez Rouge eine positive Entwicklung. «Auch dieses Jahr verzeichnen wir eine Zunahme bei der Anzahl Fahrgäste», so Sommer. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Anzahl Fahrten gar vervierfacht.

Die Grafik zeigt, wie sich die Anzahl Fahrten pro Jahr gesteigert haben (Stand Januar 2018). - Nez Rouge Suisse

Seit 15 Jahren fährt der Luzerner Ferdinand Ottiger für Nez Rouge. Ihn überraschen die neuen Zahlen wenig, «weil oft merkt man das ja gar nicht.» Manchmal reiche schon ein Glas. Auf der anderen Seite gäbe es immer mehr verantwortungsvolle Fahrer.

«Man hat immer das Gefühl, es seien die Älteren, die verantwortungsbewusst sind.» Dabei erlebe er das Gegenteil: Er habe sehr viele junge Kunden. Ottiger glaubt nicht, dass Nez Rouge zu wenig bekannt ist. Vielmehr müsse die Akzeptanz wachsen, Nez Rouge zu benützen: «In der Zentralschweiz ist der Dienst sehr gut verankert, in der Ostschweiz eher weniger und im Tessin noch kaum.»

Ganzes Interview mit Nez Rouge Fahrer Ferdinand Ottiger. - Nau
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