Neues Verfahren ermöglicht Serienherstellung von Virenkiller-Mittel

Das Wichtigste in Kürze
- An der FHNW wurde ein neues Verfahren entwickelt, das im Kampf gegen Corona helfen soll.
- Es ermöglich die Massenherstellung eines Wirkstoffs, der Viren auf Schutzmasken abtötet.
Ein neuartiger Wirkstoff kann Coronaviren auf Schutzmasken abtöten. Nun wurde an der Hochschule für Life Sciences FHNW ein Verfahren entwickelt, um viele Tonnen dieses Mittels zu produzieren, wie die FHNW am Montag mitteilte. Der neue Wirkstoff wurde vom ETH-Spin-off namens «HeiQ Materials» entwickelt.
Als Imprägniermittel aufgetragen verwandelt er beispielsweise Masken in Virenkiller. Zu Beginn der Coronakrise liess sich das Mittel jedoch nicht in grossen Mengen herstellen. Gemäss der FHNW ist dies Forschenden nun gelungen.
Entwicklung innert weniger Wochen
Am «Process Technology Center» der Hochschule entwickelten die Ingenieure um Wolfgang Riedl in nur vier Wochen ein neues Verfahren, mit dem sich mehrere Tonnen des neuen Mittels herstellen lassen.
«Wir mussten schnell machen. Aber wir waren innerhalb von drei Tagen betriebsfähig und konnten mit der Entwicklung des Herstellungsprozesses beginnen», liess sich Riedl in der Mitteilung zitieren. Das Produktionsverfahren dient nun als Blaupause für Grossproduktionen in der Schweiz, den USA, Australien und China.
Für das neue Imprägniermittel werden winzige Silberpartikel neben Fetttröpfchen auf den Stoff gewalzt. Diese Barriere reisst Bestandteile aus der Hülle der Viren heraus, was diese inaktiv macht und so für Menschen ungefährlich.
Virenpartikel fast hundertprozentig ausgelöscht
Laut einer Mitteilung der ETH Zürich von Anfang April führte das Spin-off noch keine direkten Tests zur Wirksamkeit gegen Sars-CoV-2 durch. Allerdings testeten die Unternehmer ihre neue Technologie mit einem anderen Coronavirus (229E). Dieses zirkuliert seit Jahren weltweit unter Menschen. Es ist in der Membranstruktur von Sars-CoV-2 sehr ähnlich.
Demnach erhöhte sich die Schutzwirkung der behandelten Masken im Vergleich zu unbehandelten in Tests deutlich: Die Zahl an infektiösen 229E-Viruspartikeln reduzierte sich um 99,99 Prozent.
Inzwischen sind laut der FHNW-Mitteilung Hunderttausende von Masken, die mit dem antiviralen Mittel behandelt wurden, auf den Markt gebracht worden. In den nächsten zwei Wochen wird eine weitere Charge von zwei Millionen behandelter Masken weltweit verteilt.
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