Neues Gutachten zum Bergsturz bei Bondo offenbart mögliche Fahrlässigkeit der Behörden.
Bondo GR
Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am Piz Cengalo bei Bondo vom 23. August 2017 acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben gekommen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/POOL KEYSTONE/GIANCARLO CATTANEO
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Ein neues Gutachten zum Bergsturz bei Bondo zeigt, dass die Behörden ein «inakzeptables Risiko» eingegangen seien, in dem sie die Wanderwege vorgängig nicht gesperrt hatten. Der Fall könnte damit vor Gericht landen. Beim Bergunglück 2017 starben acht Menschen.

Der Geologe Thierry Oppikofer kam in seiner knapp 60-seitigen Expertise zum Schluss, dass die Wanderwege in das Bergsturzgebiet aufgrund einer Risikoanalyse hätten gesperrt werden müssen. Der «Beobachter» hatte am Freitagmorgen zuerst darüber berichtet und der Nachrichtenagentur Keystone-SDA das Gutachten zur Verfügung gestellt.

Risikoeinschätzung im Fokus

Die Fachleute des Kantons Graubünden hätten die Erkenntnisse aus der Risikoanalyse anders interpretiert und die Bedrohung durch einen Bergsturz als «nicht massgebend verändert» eingestuft, schrieb Oppikofer.

Er hingegen kam aufgrund von Berechnungen zum Schluss, dass sich das Risiko, auf dem Wanderweg zu sterben, «erheblich verschärft» hatte und zusätzliche Massnahmen hätten getroffen werden müssen.

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