Neue St. Galler Notruf- und Einsatzzentrale ist betriebsbereit
Die neue Notruf- und Einsatzzentrale für die Kantone (AI, AR, GL, SG) sowie die Stadt St. Gallen wurde eröffnet.

Die neue Notruf- und Einsatzzentrale für vier Kantone (AI, AR, GL, SG) sowie die Stadt St. Gallen ist am Montag eröffnet worden. Der Standort befindet sich im zweiten Stock des Einkaufszentrums Lerchenfeld in der Kantonshauptstadt. Es handelt sich um eine Zwischenlösung.
1999 war die Notrufzentrale der St. Galler Kantonspolizei in einem vom Stararchitekten Santiago Calatrava entworfenen Bau beim Klosterhof eröffnet worden. Seither landeten dort alle Anrufe über die Nummern 112, 117, 118 und 144 unter anderem aus dem Kanton St. Gallen. Pro Tag waren es durchschnittlich 1100 Anrufe sowie fast 400 Notrufe.
Nun wird der Bau nicht mehr benötigt. Es brauchte eine neue Lösung, weil die Technik erneuert werden musste und dafür am bisherigen Standort der Platz fehlte.
Vorgesehen ist schon länger, dass die Notruf- und Einsatzzentrale in einem neuen Sicherheits- und Verwaltungszentrum im Westen von St. Gallen untergebracht wird. Doch das Projekt hat Verspätung und soll frühestens 2033 bereit sein.
Zwischenlösung gefunden
Deshalb gibt es nun eine Zwischenlösung. Gefunden wurden dafür Räume im zweiten Stock des Einkaufszentrums Lerchenfeld an der Zürcherstrasse. Dort ist für 18 Millionen Franken ein gemietetes Stockwerk aufwendig umgebaut worden.
Für das Provisorium brauchte es eine vollwertige Übergangslösung sowie umfangreiche Sicherheitsmassnahmen.
Die neue Notrufzentrale ist ein gemeinsames Projekt der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus sowie der Stadt St. Gallen.
Je nach Vereinbarung gibt es unterschiedliche Leistungen: So landet aus Ausserrhoden und Glarus nur die Nummer 144 im Lerchenfeld. Die anderen Notrufnummern werden in Herisau und Glarus verarbeitet.
Sonderkredit bewilligt
Der St.Galler Kantonsrat hatte 2022 für das Provisorium sowie ein neues Einsatzleitsystem einen Sonderkredit von 34,4 Millionen Franken mit 78 gegen 19 Stimmen bei zehn Enthaltungen bewilligt. Der damalige Justiz- und Sicherheitsdirektor Fredy Fässler (SP) sprach im Rat von einer «unverzichtbaren Investition in die Sicherheit».