Die Stadt Luzern benennt einen Platz nach der Politikerin und Frauenrechtlerin Judith Stamm.
Christlichdemokratische Volkspartei
Judith Stamm (Ex-Nationalrätin, Christlichdemokratische Volkspartei) ist im Alter von 88 Jahren gestorben. - Keystone

In der Stadt Luzern wird es in einem Neubauquartier südlich des Bahnhofs einen Judith-Stamm-Platz geben. Stamm, die von 1934 bis 2022 lebte, gehörte zur ersten Generation Frauen, welche nach Einführung des Frauenstimmrechts in die Politik eingestiegen war.

Der Stadtrat habe entschieden, dass der Platz beim Aufgang zum Frohburgsteg, zwischen dem Hotel Radisson und dem Neubau, in den 2025 die Hochschule Luzern einziehe, Judith-Stamm-Platz heissen werde, teilte die Stadt am Montag mit. Eingeweiht werde der Judith-Stamm-Platzes zusammen mit der Walter-von-Moos-Promenade 2025, wenn auch das neue Gebäude eröffnet werde.

Stamm hatte nicht nur in politischer Hinsicht viel geleistet, sondern sei auch eine wichtige Wegbereiterin für die Frauen gewesen. Sie habe ihre politische Tätigkeit als Auftrag verstanden Probleme anzugehen und Lösungen vorzulegen.

Von der Kriminalbeamtin in den Nationalrat

Stamm war in Schaffhausen und Zürich aufgewachsen. Sie war die erste Frau im Kanton Luzern als Kriminalbeamtin arbeitete. Sie erreichte bei der Polizei den Offiziersrang und war auch Jugendanwältin.

Stamm gehörte der CVP (heute: Mitte) an. Von 1971 bis 1984 war sie Mitglied des Luzerner Grossen Rats (heute: Kantonsrat) und von 1983 bis 1999 des Nationalrats. Sie präsidierte die Grosse Kammer und war damit «höchste Schweizerin».

judith stamm
Judith Stamm im Nationalrat. (Archivbild) - keystone

Eine Wahl in den Bundesrat blieb Stamm versagt. Auf ihre Initiative hin schuf der Bund das Eidgenössische Büro für Gleichstellung von Frau und Mann. Sie präsidierte die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen und die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft.

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