Naturhistorisches Museum Bern macht Geschlechtervielfalt zum Thema
Die «Queer»-Ausstellung im Naturhistorischen Museum in Bern beschäftigt sich mit der Geschlechtervielfalt beim Mensch und Tier.

Das Wichtigste in Kürze
- «Queer – Vielfalt ist unsere Natur» heisst die neue Ausstellung im NHM in Bern.
- Es geht um die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtungen.
- Es geht um biologischen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Debatten.
In seiner neuen Ausstellung thematisiert das Naturhistorische Museum die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtungen bei Mensch und Tier. Es spannt damit den Bogen von biologischen Erkenntnissen zu gesellschaftlichen Debatten.
«Queer»: Keine heterosexuelle Orientierung
«Queer» nennt sich die Sonderausstellung in Anlehnung an den Englischen Begriff für eine nicht heterosexuelle Orientierung. Nicht nur bei Menschen, sondern auch im Tierreich findet sich «Queerness», wie das Museum in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
So eindeutig, wie wir das oft vermuten, ist das Geschlecht nämlich nicht. Weiblich und Männlich sind keine festen Kategorien, sondern eher Pole, zwischen denen sich ein ganzes Spektrum auffächert.
Zahlreiche Beispiele für fliessende Geschlechter
Im Tierreich finden sich zahlreiche Beispiele dafür, wie fliessend Geschlecht sein kann. Da ist zum Beispiel der Clownfisch, der wie auf Knopfdruck sein Geschlecht ändern kann. Oder die Kaukasische Feldeidechse, bei der es keine Männchen gibt. Der Gemeine Spaltblättling, ein Pilz, verfügt gar über 23‘328 Geschlechter.
Aber auch beim Menschen wird es mitunter bei der Frage nach Männlein oder Weiblein ziemlich kompliziert. Etwa dann, wenn das biologische Geschlecht nicht mit der Identität einer Person übereinstimmt.
Ausstellung ist empfohlen ab 12 Jahren
Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen und so kommen auch die kulturellen Auswirkungen der geschlechtlichen Vielfalt zur Sprache.
Die Ausstellung öffnet am Freitag ihre Tore und dauert rund ein Jahr. Die Ausstellungsmacher empfehlen den Rundgang für Kinder ab 12 Jahren. Es ist nach Angaben des Museums aber nicht untersagt, mit jüngeren Kindern die Ausstellung zu besuchen.