Bei einer Billettkontrolle gingen am Sonntag ein Fahrgast und mehrere VBZ-Kontrolleure aufeinander los. An einer Bus-Haltestelle klebt jetzt eine Drohung.
Die Drohung bei der VBZ-Haltestelle Rosengartenstrasse.
Die Drohung bei der VBZ-Haltestelle Rosengartenstrasse. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag eskaliert in Zürich eine Billettkontrolle der VBZ.
  • Ein Kontrolleur sitzt noch immer in U-Haft.
  • An einer Bushaltestelle klebt jetzt eine Drohung gegen die VBZ-Mitarbeiter.

Sechs leicht Verletzte und zwei Verhaftungen: Das ist das traurige Fazit einer Ticketkontrolle der VBZ vom vergangenen Sonntag beim Bahnhof Zürich-Wipkingen.

Ein Fahrgast erhebt schwere Vorwürfe gegen fünf Kontrolleure. Er sei geschlagen und von einem Kontrolleur in den Kopf getreten worden, sagt ein 20-jähriger Fahrgast zum «Blick». Während er noch am selben Tag aus der U-Haft entlassen wurde, sitzt ein VBZ-Mitarbeiter noch immer dort.

VBZ Zürich
Das Personal der VBZ ist bei einer unbewilligten Demonstration intensiv gefordert. - Keystone

«Art der Machtdemonstration ist bedenklich»

An der Zürcher Bushaltestelle Rosengartenstrasse klebt jetzt erneut eine Drohung gegen die VBZ. Auf dem Sticker steht «Elend und Verderben den Fahrschein-Kontrollierenden», geschrieben. Die Sticker wurden zwar schon vor ein paar Jahren entworfen, sind jetzt aber neu hingeklebt worden. Wer für die Kleber verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Wird der Übeltäter erwischt, droht ihm höchstens eine Busse wegen Sachbeschädigung, wie es bei der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage heisst.

Auf den Social-Media-Kanälen erntet die VBZ viel Kritik für ihren Einsatz. «Diese Art der Machtdemonstration ist bedenklich», twittert eine Userin. Es gehe bei den ÖV-Tickets nicht um Leben und Tod. Das Auftreten der VBZ-Kontrolleure wird heftig kritisiert. Ein anderer schreibt: «Die Kontrolleure der VBZ sind für ihr aggressives Verhalten berüchtigt.» Und sie liessen sich leicht von den Fahrgästen provozieren.

VBZ-Mediensprecherin Daniela Tobler zu Nau: «Wir verurteilen Aktionen, die zu Gewalt gegen unsere Mitarbeitenden aufrufen.» Wer hinter der Aktion steckt, weiss der VBZ nicht.

Und was meinen die VBZ zu den Gewaltvorwürfen im Internet? «Wir schulen unser Personal gezielt in Deeskalationskursen. Und nach den Kontrollen gibt es Debriefings im Team», sagt Tobler.

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