Nach holprigem Start holen Campings auf: «Nicht spontan losfahren!»
Nach Oster-Schmuddelwetter ist der Andrang auf Campingplätzen jetzt gross. Entsprechend wichtig sei die Gästelenkung, so die Betreiber. Und treffen Massnahmen.

Das Wichtigste in Kürze
- Dem Camping-Lifestyle frönen immer mehr Menschen.
- Entsprechend braucht es Regeln. Und von denen gibt es auf Campingplätzen immer mehr.
- Eine Devise lautet: Nicht spontan losfahren. Denn das löst nur Chaos aus.
Wer etwas von sich hält, geht mindestens einmal im Jahr campen. So zumindest macht es den Anschein, wenn man auf den sozialen Medien durch die Profile scrollt.
Der anhaltende Camping-Trend ist erfreulich für die Auslastung der Campingplätze. «Jeder will die Freiheit geniessen», sagt Bettina Fuchs, Marketingleiterin des Verbands Camping Berner Oberland.
Doch genau diese Freiheit bedinge auch Regeln. Diese würden immer wichtiger. Deshalb hat der Verband einen «Camper Codex» erarbeitet, der die wichtigsten Regeln festhält.
Darunter Dinge wie: Sich an die Öffnungszeiten der Rezeption halten, nur auf offiziellen Plätzen übernachten, keinen Müll oder Campingausrüstung zurücklassen und nicht einfach ohne Reservation auf gut Glück losfahren.
Gerade Letzteres ist in diesen Tagen wichtig. Denn die Auslastung steigt. Das Wetter verspricht Sonne pur ohne Gewitter. Und in katholischen Kantonen ist heute mit Fronleichnam zudem noch ein Feiertag.
Neues System soll Wildcamper verhindern
Deshalb «läuft es im Moment sehr gut», wie Bettina Fuchs erklärt. Nach einem holprigen Start mit Schmuddelwetter um Ostern sei man jetzt daran, aufzuholen.
Sie rate drum allen Campern, gerade an den Feiertagen oder an sonnigen Wochenenden «nicht spontan loszufahren», sondern vorgängig einen Blick auf die Verfügbarkeitsanzeige auf der neuen Webseite des Verbands zu werfen.
Diese zeigt online an, auf welchen Campings im Berner Oberland es an welchen Tagen noch Plätze «verfügbar» hat, wo es «langsam eng» wird und welche Plätze «ausgebucht oder geschlossen» sind.
Die Anzeige diene der Information und soll verhindern, dass Camper oft bis in die Abendstunden hinein auf der Suche nach einem Plätzchen von A nach B fahren, um dann trotzdem irgendwo an einem verbotenen Ort zu landen.
Auch Platzchefs brauchen mal Pause
Dieses Mittel der Gästelenkung sei schweizweit einmalig, so Fuchs. Und es soll die Arbeit auch für die Camping-Betreiber einfacher machen.
Denn viele Gastgeber würden vom Brötchen aufbacken bis zum Reparieren der Lampe alles selber machen. Da sei es ihnen gegönnt, dass sich die Camper an die Rezeptionszeiten halten – und sie somit auch mal eine Verschnaufpause hätten.