Urner Landrat entscheidet gegen Anpassungen am fortgeschrittenen Projekt «N4 Neue Axenstrasse».
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Sicherheitsnetze und Dämme im Steinschlaggebiet Gumpisch an der Axenstrasse im Kanton Uri. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER
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Der Urner Landrat hat sich gegen eine Anpassung des Projekts «N4 Neue Axenstrasse» ausgesprochen. Das Projekt im fortgeschrittenen Stadium anzupassen, hätte zu starke zeitliche sowie finanzielle Auswirkungen, lautete der Tenor.

Die Urner Regierung rechnete mit einem zusätzlichen Zeitbedarf von mehr als zehn Jahren, wie diese in ihrer Stellungnahme auf eine Motion von Mitte-Landrat Flavio Gisler schreibt. Der Bundesrat müsste eine Anpassung genehmigen, anschliessend müssten alle Schritte nochmals durchlaufen werden.

Konkret hatte Gisler eine Verlängerung des Sisikoner Tunnels um rund 400 Meter vorgeschlagen. Damit solle die Gefahrenzone im Gebiet Gumpisch, in welcher es in den letzten Jahren vermehrt zu Felsstürzen gekommen war, umfahren werden. Er forderte die Regierung zu einer Prüfung einer Projektanpassung auf. Die Regierung beantragte, die Motion nicht erheblich zu erklären.

An der Februar-Session äusserte sich Gisler enttäuscht über die Antwort der Regierung. Nicht wegen deren Inhalt, sondern wegen fehlender Pro- und Kontraargumente. Weiter kritisierte er die «Angstmacherei» der Regierung, dass mit der Standesinitiative das bisherige Projekt gefährdet würde.

Reaktionen auf die Entscheidung

Baudirektor Roger Nager (FDP) wehrte sich gegen den Vorwurf des Landrats. Dass das Projekt bei einer massgeblichen Veränderungen des Perimeterbereichs oder bei der Linienführung nochmals dem Bund vorgelegt werden müsste, sei keine «Angstmacherei» sondern Fakt.

Der Urner FDP-Mann Roger Nager.
Der Urner FDP-Mann Roger Nager. - Keystone

Auch eine Mehrheit des Parlaments befürchtete, dass man bei einer Anpassung des Projekts nochmals auf Feld 1 zurückmüsste und beschloss, die Standesinitiative mit 3 zu 54 Stimmen und drei Enthaltungen für nicht erheblich zu erklären.

Das Projekt «N4 Neue Axenstrasse» wird seit 2009 verfolgt. Die neue Strasse soll in Ingenbohl und Gumpisch an die bestehende Nationalstrasse N4 angeschlossen werden. Teil des Projekts sind zwei Tunnel zur Entlastung der Gemeinden Sisikon und Morschach.

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