Mysteriöser Folter-Fall in Bieler Pizzeria
Vor gut drei Jahren kam es in einer Bieler Pizzeria zu einem mysteriösen Folter-Fall. Hinter der Tat soll die Kurdische Arbeiterpartei stecken.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft der Region Bern-Jura hat eine Anklage gegen vier Kurden erhoben.
- Der Grund: Sie sollen einen angeblichen Spion in einer Bieler Pizzeria gefoltert haben.
Wir schreiben das Jahr 2019. Seinerzeit soll in einer Bieler Pizzeria grausame Folter verübt worden sein – und zwar an dem eigenen Pizzaiolo.
Der Grund: Er soll den kurdischen Besitzer der Pizzeria ausspioniert sowie dessen Vater und Bruder an die türkischen Behörden verraten haben. Was letztlich auch zu deren Verhaftung in der Türkei führte.

Während mehr als sechs Stunden wurde das Opfer verhört und mit dem Tod bedroht, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. So wollte man ihm «alle Knochen brechen, ihn zerstückeln, ihn bis zum nächsten Morgen im Tiefkühler lassen».
Als auch daraufhin kein Geständnis folgte, liessen die Peiniger ihren Worten Taten folgen. Das Opfer erlitt dabei eine Prellung des Augapfels, eine Rissquetschwunde am Auge und eine Mittelgesichtsfraktur.
Acht Tage später beordnete die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) den Mann in den Kurdischen Kulturverein in Biel. Dort soll die Partnerin des PKK-Kadermanns dann endlich das Geständnis erzwungen haben.
Zwei mutmassliche Täter flüchtig
Sie – eine kurische Journalistin, deren Asylgesuch in Schweizer Medien für viel Aufsehen sorgte – lehnt alle Vorwürfe ab. Gleichzeitig aber schreibt sie einen Tag danach folgende Nachricht an ihren Freund: «Seit langer Zeit habe ich nicht so ängstliches und sorgenvolles Gesicht gesehen. Ich kann dir nicht beschreiben, was ich gefühlt habe.»

Was es mit dieser Nachricht auf sich hat, ist noch immer Gegenstand der Untersuchungen. Ebenso, warum die Staatsanwaltschaft der Region Berner Jura-Seeland nur vier von sechs mutmasslichen Täter anklagte. Offiziell gilt ein Täter als nicht identifiziert und der KKP-Kadermann als flüchtig.
Vieles deute nach der «Sonntagszeitung» aber daraufhin, «dass die Behörden die PKK nicht allzu offensichtlich an den Pranger stellen wollten».