Davos: Juden-Bespucker wegen Drohung angezeigt
Gegen den Mann, der in Davos jüdische Feriengäste angepöbelt haben soll, liegt eine Anzeige wegen Drohung und Ehrverletzung vor.

Gegen den unbekannten Mann, der am Dienstag in Davos jüdische Feriengäste angepöbelt haben soll, ist eine Anzeige wegen Drohung und Ehrverletzung eingegangen. Antisemitismus-Vorwürfe stehen nicht im Vordergrund der Ermittlungen der Bündner Kantonspolizei.
«Der Tatbestand der Diskriminierung und des Aufrufes zu Hass ist in diesem Fall gemäss aktuellem Ermittlungsstand nicht erfüllt», erklärte Polizeisprecher Roman Rüegg am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Anzeige erstattet habe ein jüdischer Feriengast, der am Dienstag nach 22 Uhr in einem Davoser Ortsbus unterwegs gewesen sei.
Keine Tätlichkeiten – Polizei ermittelt nach Vorfall mit Tourist
Zu Tätlichkeiten sei es nicht gekommen – und der Tourist sei auch nicht bespuckt worden. Die Ermittlungen zur Identität des Unbekannten sind laut Rüegg am Laufen.
Der Mann soll in Davos am Dienstagabend wiederholt jüdische Feriengäste bespuckt, beleidigt, geschubst und verbal bedroht haben. Die Touristen aus Israel und den USA, zwei Ehepaare und eine Einzelperson, meldeten die Vorfälle unabhängig voneinander dem Schweizerisch Israelitischen Gemeindebund (SIG). Dort werden sie als glaubwürdig eingestuft, wie SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner zu Keystone-SDA sagte.