Milena (15) weiss nicht, wie sie ihr Handy abstellt
Heutzutage verbringt ein Grossteil der Bevölkerung mehrere Stunden pro Tag am Handy. Wissen die Leute überhaupt noch, wie man ganz offline geht?
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Das Wichtigste in Kürze
- Durchschnittlich nutzen wir unser Handy 150 Mal pro Tag.
- Während der Schlafenszeit aktivieren viele Leute den Flug- oder Schlafmodus.
- Wissen die Leute jedoch noch, wie man das Handy ganz ausschalten kann?
Mittlerweile gelten Bildschirmzeiten von über drei Stunden bei vielen Personen als normal. Im Durchschnitt nutzen wir unser Handy über 150-mal am Tag.
In der SRF-«Rundschau» stellten sich 40 Bewohnerinnen der Siedlung Strassweid in Mittelhäusern bei Bern nun einer Detox-Challenge: Fünf Tage ohne Handy.
Angst vor der Stille
Eine Teilnehmerin ist die 15-jährige Milena. Sie hat 6 Stunden Handyzeit pro Tag. Wenn sie alleine ist, dann hört sie ständig Podcasts. Ihr mache vor allem die Stille Angst, sagt sie gegenüber SRF.
Als Matilda ihr Handy abgibt, weiss sie nicht, wie sie ihr Handy ausschalten kann. «Ich habe es noch nie ausgeschaltet», gesteht sie.
Deshalb hat Nau.ch auf der Strasse nachgefragt, ob die Leute noch wissen, wie sie ihr Handy ausschalten können.
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Janina wisse, wie sie es ausschalten könnte, «aber ich schalte es sehr selten aus». Während dem Schlafen aktiviert sie beim Handy den Flugmodus, damit sie nicht von Nachrichten gestört wird.
Die 17-jährige Matilda aktiviert in der Nacht den «Nicht stören»-Modus. «Ich will einfach nicht, dass Nachrichten reinkommen, weil ich dann nicht schlafen kann», erklärt sie.
Ihre Kollegin June schaltet ihr Handy nachts in den Flugmodus. Sie begründet: «Mir ist gesagt worden, dass die Strahlen vom WLAN nicht durchkommen.»
Ob Strahlung oder nicht: Die meisten Menschen stellen ihr Handy nachts nicht ganz aus. So zum Beispiel der 21-jährige Claudio. Einen Wecker besitze er nicht mehr, das Handy muss beim Bett liegen.
Das wird in der Detox-Siedlung der «Rundschau» für eine Woche nicht mehr möglich sein. Eine Bewohnerin zeigt, dass sie sich einen Wecker besorgen musste. Auch Stempelkarten für den ÖV wurden gekauft.